Rätselhafte Weißfleckenkrankheit
Wenn die Haut an verschiedenen Stellen plötzlich die Farbe verliert, ist der Schrecken groß. Warum kommt es dazu und was kann man tun?
Für Betroffene ist die Erkrankung ein Albtraum. Foto: AdobeStock/ilcianotico 
Dr. med. Reinhard TitelFacharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie sowie Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive ChirurgieLILIUM Klinik Wiesbaden
Michael Jackson war der vielleicht bekannteste Patient mit dieser Diagnose: Bei der Weißfleckenkrankheit (medizinisch als „Vitiligo“ bezeichnet) zeigen sich weiße, scharf begrenzte Flecken auf der Haut. Die Krankheit an sich ist harmlos, weder schmerzhaft noch ansteckend. Dennoch ist die psychische Belastung vieler Patienten groß.
Meist tritt die Weißfleckenkrankheit bereits bei Jugendlichen auf. Je früher sie erkannt wird, desto eher kann sie gestoppt und vielleicht geheilt werden: Als Auslöser gelten Schilddrüsenerkrankungen, genetische Ursachen, Vitamin-Mangelzustände und Immunerkrankungen, die zu einer Unterfunktion der Pigmentzellen (Melanozyten) führen.
„Bei der Vitiligo-Behandlung muss man viel Geduld aufbringen“, berichtet der Münchener Hautarzt Dr. Harald Bresser auf seiner Internetseite. „Die Pigmentzellen benötigen Monate, um wieder Pigment zu bilden. Erstes Ziel ist es, ein Größerwerden der Hautflecken zu stoppen und dann die alten Herde wieder zu verkleinern. Im Idealfall ist das Ziel, dass die Flecken völlig verschwinden.“ Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, meist wird eine kombinierte innerliche und äußerliche Behandlung empfohlen: Dazu werden antioxidative Vitamine, Proteine und Spurenelemente eingenommen, zudem auch Beta-Carotintabletten, die die weiße Haut dunkler färben und ihre Lichtempfindlichkeit mindern. Eine UV-Bestrahlung kann zur Verkleinerung der Flecken führen, auch Laserstrahlen werden mit Erfolg eingesetzt. Sind schon sehr große Teile der Haut weiß geworden, kann die noch pigmentierte Haut gebleicht werden, was wieder zu einer einheitlichen Hautfarbe führt. (red)
