Haut, Haare und Ästhetik

Juckreiz und Rötungen

24.09.2021
Hautpilz löst ein unangenehmes Jucken aus.  Foto: AdobeStock/Adiano Hautpilz löst ein unangenehmes Jucken aus. Foto: AdobeStock/Adiano
Foto: Lilium Klinik

Dr. med. Reinhard Titel
Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie sowie Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
LILIUM Klinik Wiesbaden



Pilze auf der Haut? Das klingt unangenehm und unhygienisch

und genau deshalb scheuen viele Betroffene den Arztbesuch, wenn sie vermuten, sich einen Hautpilz eingefangen zu haben. Tatsächlich hat eine Pilzinfektion nichts mit mangelnden Hygiene zu tun und ist auch, wenn er richtig diagnostiziert wird, gut behandelbar

von allein verschwindet er allerdings nicht. Hautpilzerkrankungen zählen zu den häufigsten Hauterkrankungen überhaupt: „Jeder dritte bis vierte Deutsche leidet unter irgendeiner Art von Hautpilz“, so der Münchner Dermatologe Dr. Harald Bresser auf seiner Webseite.
Hautpilz wird durch parasitisch lebende Mikroorganismen ausgelöst

zumeist von winzigen Fadenpilzen, seltener auch von Hefe- oder Schimmelpilzen. „Sie ernähren sich von der Hornsubstanz der obersten Hautschichten und des Nagels“, sagt Dr. Bresser. „Pilze können nur in die Haut und in die Nägel eindringen, wenn die Haut vorgeschädigt ist

zum Beispiel durch kleine Verletzungen.“
Um die Pilzinfektion wieder loszuwerden, müssen die Erreger direkt bekämpft werden. Ein geeignetes Antimykotikum hemmt das Wachstum der Pilze, dämmt ihre Vermehrung ein und tötet die Pilze schließlich ab. Auf diese Weise geht die Infektion allmählich zurück. Sind die Erreger erst einmal eingedämmt, klingen die Krankheitssymptome schnell wieder ab.
Es gibt verschiedene Hautpilze, die sich an unterschiedlichen Stellen des Körpers ansiedeln können. Am bekanntesten sind Fußpilz und Nagelpilz, es gibt aber auch Pilze, die sich auf der Kopfhaut, auf der Hand und dort vor allem zwischen den Fingern, in der Leistengegend oder bei Frauen unter der Brust ansiedeln, ebenso breiten sich Pilzinfektionen gern auf Schleimhäuten aus. Grundsätzlich ist der Hautpilz nicht gefährlich, aber unangehm, weil er Juckreiz, Brennen und in schlimmeren Fällen auch Rötungen und Bläschen auf der Haut auslöst und ein allgemeines Unwohlsein schafft.
Mit einem lokal anwendbaren Antimykotikum aus der Apotheke behandelt, ist der Hautpilz in der Regel nach zwei bis drei Wochen verschwunden. Wenn nicht, sollte ein Hautarzt konsultiert werden, der mögliche Ursachen abklären und über eine entsprechende Therapie entscheiden kann.

(eva)