Augen, Nase und Ohren

Gehörschutz individuell anpassen

Gegen Lärm helfen Ohrstöpsel. Doch die meisten halten nicht wirklich dicht. Besser sind Modelle, die man beim Hörakustiker bekommt.

27.05.2021
Foto: AdobeStock/cirquedesprit Foto: AdobeStock/cirquedesprit

Wer in der Stadt wohnt, ist mit Lärm vertraut. Aber auch auf dem Land können Kreissägen mit ihren über 100 Dezibel auf die Ohren schlagen. Viele Menschen unterschätzen die Lärmbelastung. „Lärm zählt zu den wichtigsten Ursachen für ein abnehmendes Hörvermögen“, erklärt Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). „Bei zu großem, dauerhaftem Lärm wird das Innenohr unwiderruflich geschädigt.“ Die Folge ist Schwerhörigkeit, die zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen in Deutschland zählt.
Lärm im Alltag zu vermeiden, ist oft schwierig. Darum empfiehlt es sich, Gehörschutz zu nutzen, wenn es laut wird. Diesen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Einfache Versionen aus Schaumstoff, „Ohrstöpsel“ genannt, können Lärm um etwa 20 Dezibel dämpfen, wenn sie richtig und tief genug im Gehörgang sitzen. Nachteil ist, dass damit auch Stimmen gedämpft werden und sich der Gehörschutz mit zunehmender Tragedauer im Ohr unangenehm anfühlen kann. Zudem ist Vorsicht geboten, denn wenn dieser Gehörschutz nicht richtig sitzt, dringt der Lärm durch und das Gehör ist eventuell nur unzureichend geschützt. Aus hygienischen Gründen sollte diese einfache Variante des Gehörschutzes nur einmal getragen werden.
Sicher, immer wieder einsetzbar und angenehmer im Ohr ist der individuell angepasste Gehörschutz. Dieser wird vom Hörakustiker nach einem Ohrabdruck maßgefertigt, sitzt daher passgenau im Gehörgang und schließt diesen zuverlässig ab. Die besonderen Filter, die in dieser Variante des Gehörschutzes eingesetzt werden und je nach Bedarf unterschiedlich stark sein können, lassen menschliche Stimmen klar verständlich durch, so dass weiterhin Unterhaltungen auch in lauten Umgebungen möglich bleiben. Es gibt Versionen aus Silikon, aus Acryl, mit Schmucksteinchen, bunt oder durchsichtig – so individuell wie auch die Ohren und der persönliche Geschmack. (red)