Augen, Nase und Ohren

Hörsysteme winterfest machen

Sinkende Temperaturen, Schnee und Eis: Die kalte Jahreszeit ist nicht nur für Menschen, sondern auch für allerhand Technik eine Herausforderung. Dies gilt nicht nur für Autos, Mobiltelefone und Smartwatches, sondern genauso für Hörsysteme. Sie sollten daher am besten vor Feuchtigkeit und Kälte geschützt werden. Die Bundesinnung der Hörakustiker gibt Tipps, wie die kleinen Mini-Computer auch in der kalten Jahreszeit problemlos funktionieren.

17.11.2021

Eine Mütze fürs Hörsystem
Mützen, Stirnbänder oder Ohrenschützer halten nicht nur die Ohren, sondern auch das Hörsystem warm und schützen es besser vor Frost und Feuchtigkeit. Die empfindliche Technik darf nicht zu kalt oder feucht werden „Achten Sie bei Kopfbedeckungen darauf, dass das Mikrofon frei bleibt, damit Reibegeräusche oder ein dumpfer Klang vermieden werden“, rät Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker und selbst Hörakustiker-Meisterin. Außerdem gibt es Ohrenschützer, die zusätzlich vor schädlichen Geräuschen schützen. Denn auch wenn bereits ein Hörverlust vorliegt, sollten weitere Lärmbeeinträchtigungen nach Möglichkeit vermieden werden. Solche schalldämpfenden Ohrenschützer sind übrigens nicht nur im Winter von Vorteil, sie helfen auch beim Feuerwerk an Silvester, beim Mähen mit dem lauten Rasenmäher im Frühjahr und beim Stadionbesuch im Sommer. Je nach Art können die Ohrenschützer den Lärm um bis zu 30 dB reduzieren.

Ein langes Leben für Batterien

Kälte verkürzt die Lebensdauer jeder Batterie. Hörsysteme sollten daher niemals im Handschuhfach des Autos aufbewahrt werden, sondern bestenfalls bei einer Raumtemperatur von 10 bis 25 Grad Celsius an einem trockenen Ort. Die Batterien vor dem Einsetzen in das Hörsystem am besten kurz in der geschlossenen Hand, der Hosen- oder Jackentasche anwärmen. Keinesfalls sollten diese jedoch mit einem Fön oder auf einem Heizkörper angewärmt werden, denn solche Hitzequellen können die Batterien oder sogar das Hörsystem beschädigen.
Elektronik mag es trocken
Ein Phänomen, das jeder Brillenträger kennt: Wer aus der Kälte in einen beheizten Raum wechselt, kann für kurze Zeit nichts sehen, denn die Brillengläser beschlagen durch den hohen Temperaturunterschied. Was viele nicht wissen: Bei Hörsystemen geschieht das Gleiche, nur sieht man es nicht.
Durch den Wechsel von kalt nach warm setzt sich an den Außen- und Innenflächen der Hörsysteme Kondenswasser ab. Während die Außenflächen schnell trocknen, bleibt Feuchtigkeit im Inneren der Hörsysteme und kann die empfindliche Elektronik schädigen. Spezielle Trockenstationen oder Trockenbeutel eignen sich am besten, um das Gerät von Feuchtigkeit zu befreien. Einfach abends das Hörsystem mit offenem Batteriefach in die Behälter hineinlegen und trocknen lassen. Auch ein Luftentfeuchter speziell für Hörgeräte kann dabei helfen, die Lebensdauer der Hörgeräte zu verlängern, indem er Feuchtigkeit über Nacht effektiv abführt. Einige Luftentfeuchter desinfizieren sogar Hörgeräte während der Übernacht-Lagerung.
Bedienung bei Kälte
Um sich auf jede Hörsituation einstellen zu können, muss hin und wieder auch draußen in der Kälte die Lautstärke reguliert oder das Hörprogramm gewechselt werden. Kalte Finger oder Handschuhe erschweren die Handhabung der kleinen Bauteile am Hörgerät.
Alternativ können manche Hörsysteme komfortabel mit einer Fernbedienung oder dem Smartphone eingestellt werden. Über die zahlreichen Möglichkeiten der Bedienung und Pflege informiert der Hörakustiker vor Ort. Auch wenn mal etwas kaputt geht, ist er der erste Ansprechpartner, hilft und kann notwendige Reparaturen vornehmen.
Schutz vor Schweiß

Hörgeräteträger müssen sich nicht nur im Sommer um feuchtigkeitsempfindliche Hörgerätekomponenten sorgen. Einige Hörgerätebesitzer trainieren auch im Winter im Freien und betreiben Wintersport. Bei starkem Schneefall oder gefrierendem Regen können die Hörgeräte jedoch Schaden nehmen. Um die Menge an Feuchtigkeit zu minimieren, der Hörgeräte während der Wintermonate durch Schweiß oder Niederschlag ausgesetzt sind, sollten Träger Schweißbänder nutzen.
Dieses Zubehör ist in verschiedenen Farben und Größen erhältlich. Die meisten Bänder sind waschbar und lassen sich leicht anziehen. Sie wirken feuchtigkeitsabweisend und bieten einen Windschutz für das Mikrofon.

(dho)