Augen, Nase und Ohren

Schutz fürs Hörgerät

Technik mag weder Feuchtigkeit noch Kälte. Doch wie kann man sein wertvolles Hörsystem davor schützen. Hier die besten Tipps der Experten.

16.03.2021
Foto: AdobeStock/Gorilla Foto: AdobeStock/Gorilla

Der Winter mit seinen niedrigen Temperaturen ist noch nicht vorbei und auch im Frühling hält uns Nässe in Atem. Das wirkt sich auch auf die Technik aus. Batterien in Autos, Mobiltelefonen und Smartwatches, aber auch Hörsysteme gilt es vor Feuchtigkeit und Kälte zu schützen. Hörakustiker geben Tipps, wie die kleinen Mini-Computer auch in der kalten und feuchten Jahreszeit bestens funktionieren, damit man auch beim Spaziergang das Knirschen des Schnees oder den Gesang der Vögel hören kann.
Der Hintergrund: Kälte verkürzt die Lebensdauer jeder Batterie. Hörsysteme sollten daher niemals im Handschuhfach des Autos aufbewahrt werden, sondern bestenfalls bei einer Raumtemperatur von 10 bis 25 Grad Celsius an einem trockenen Ort. Die Batterien vor dem Einsetzen in das Hörsystem am besten kurz in der geschlossenen Hand, der Hosen- oder Jackentasche anwärmen. Keinesfalls sollten diese jedoch mit einem Fön oder auf einem Heizkörper angewärmt werden, denn solche Hitzequellen können die Batterien als auch das Hörsystem beschädigen.

Warm und trocken halten

Mützen, Stirnbänder oder Ohrenschützer halten nicht nur die Ohren, sondern auch das Hörsystem warm und schützen es besser vor Frost und Feuchtigkeit. Die empfindliche Technik darf nicht zu kalt oder feucht werden „Achten Sie bei Kopfbedeckungen darauf, dass das Mikrofon frei bleibt, damit Reibegeräusche oder ein dumpfer Klang vermieden werden“, rät Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker und selbst Hörakustiker-Meisterin.
Brillenträger, die aus der Kälte in einen beheizten Raum wechseln, haben beschlagene Brillengläser. Bei Hörsystemen geschieht das Gleiche, nur sieht man es nicht. Durch den Wechsel von kalt nach warm setzt sich an den Außen- und Innenflächen der Hörsysteme Kondenswasser ab. Während die Außenflächen schnell trocknen, bleibt Feuchtigkeit im Inneren der Hörsysteme und kann die empfindliche Elektronik schädigen. Spezielle Trockenstationen oder Trockenbeutel eignen sich am besten, um das Gerät von Feuchtigkeit zu befreien. Einfach abends das Hörsystem mit offenem Batteriefach in die Behälter hineinlegen und trocknen lassen.

Bedienung bei Kälte

Um sich auf jede Hörsituation einstellen zu können, sollte man hin und wieder auch draußen in der Kälte die Lautstärke regulieren oder das Hörprogramm wechseln. Kalte Finger oder Handschuhe erschweren die Handhabung der kleinen Bauteile. Alternativ können manche Hörsysteme komfortabel mit einer Fernbedienung oder dem Smartphone eingestellt werden.
Über die zahlreichen Möglichkeiten der Bedienung und Pflege informiert der Hörakustiker vor Ort. Auch wenn mal etwas kaputt geht, ist er der erste Ansprechpartner, hilft und kann notwendige Reparaturen vornehmen. „Hörakustiker beraten gerne zu allen Fragen rund um Hörsysteme“, bestätigt auch Frickel. (biha/red)