Alters- und Palliativmedizin

Wenn Alltag zur Herausforderung wird

Kochen, einkaufen und putzen können zur schweren Last für ältere Menschen werden. Es gibt verschiedene Hinweise, die Angehörigen zeigen, wann Senioren Hilfe im Alltag brauchen. Einkaufshilfen und Begleitdienste gehören dazu.

17.11.2021

Die meisten Senioren wollen so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden bleiben, auch wenn ihnen der Alltag zunehmend schwerer fällt und Tätigkeiten wie putzen oder kochen zur Last werden. Angehörigen fällt es allerdings häufig schwer, zu beurteilen, ob Betroffene weiterhin allein zurechtkommen. Markus Küffel, Gesundheitswissenschaftler, examinierte Pflegefachkraft und Geschäftsführer der Hamburger Pflege zu Hause Küffel GmbH, weiß: „Bemerken Familienmitglieder und andere Bezugspersonen Verhaltensveränderungen zu spät, bringt dies oftmals verheerende Folgen mit sich. Manche Senioren ziehen sich komplett zurück oder verlernen gewohnte Tätigkeiten wie zum Beispiel Kochen.“ Leichte Orientierungsschwierigkeiten, Gewichtsverlust und zunehmende Vergesslichkeit sind möglicherweise erste Anzeichen dafür, dass Senioren Hilfe im Alltag benötigen. Auch Unordnung im Haushalt oder blaue Flecken am Körper gehören zu den Warnsignalen, die Angehörige häufig als Erstes bemerken. Darüber hinaus kann eine negative Veränderung der Gemütslage ein Hinweis sein. Viele ältere Menschen haben nur wenig Kontakt zur Außenwelt und leben dadurch sehr zurückgezogen. Markus Küffel warnt: „Einsamkeit im Alter darf nicht unterschätzt werden. Im schlimmsten Fall verlieren Betroffene all ihren Lebensmut. Angehörige sollten daher sowohl den physischen als auch den psychischen Gesundheitszustand ihres Familienmitglieds beobachten. So kann rechtzeitig auf mögliche Veränderungen reagiert werden.“ Bemerken Angehörige ein oder mehrere Warnzeichen, können sie einige Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen. Essen auf Rädern oder eine Einkaufshilfe sind eine erste Entlastung. Außerdem nutzen viele ältere Menschen gerne Besuchs- und Begleitdienste, um beispielsweise nicht allein zum Arzt gehen zu müssen. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, empfiehlt es sich, eine sogenannte 24-Stunden-Betreuung in Anspruch zu nehmen, bei der die Pflegekraft mit im Haus wohnt. (red)