Alters- und Palliativmedizin

Gemeinsam gegen Einsamkeit im Alter

Die Corona-Pandemie hat das Problem der Einsamkeit gerade bei älteren Menschen nochmal verstärkt. Für Betroffene gibt es zum Glück einige Hilfsangebote.

12.07.2021

Corona hat unseren Alltag umgekrempelt. Nicht nur, dass etliche Berufe urplötzlich vom Home-Office aus ausgeübt wurden; nicht nur, dass Kinder, Lehrer und Eltern zwischen Home-Schooling, Distanz- und Wechselunterricht aufgerieben wurden.
Dabei sind die wahrhaft Leidtragenden nicht nur die, die erkrankt oder verstorben sind, weil ihr Körper mit dem Virus nicht fertig wurde. Nein, gerade auch die alten Menschen zählen zu den Opfern: Die, die über eine lange Zeit in den Pflegeheimen isoliert waren, aber auch die, die allein zu Hause zurechtkommen mussten, weil Familie und Freunde zum Schutze aller Abstand gehalten haben.

Bereits im Sommer 2020 litten deutlich mehr Menschen an Einsamkeit als in den Vorjahren. Das geht aus einer Studie im Auftrag des Bundesseniorenministeriums hervor. Demnach lag der Anteil sehr einsamer Menschen im Alter von 46 bis 90 Jahren bei knapp 14 Prozent und damit 1,5 mal höher als in den Vorjahren.
Auch jetzt, wenn die meisten Senioren geimpft sind, ist längst noch nicht alles wie früher. Der Bund unterstützt Angebote und Projekte, die das Ziel haben, Teilhabe zu stärken und Einsamkeit zu verringern. Beispielsweise durch einen sichereren Umgang mit digitalen Angeboten: Das Programm „Digitale Engel“ zeigt unter anderem mit Erklärvideos, wie man mit der Familie chatten oder sicher im Netz einkaufen kann. Gleichzeitig sollen Ängste und Vorbehalte abgebaut werden.

Hilfs- und Krisentelefone bieten Rat und Unterstützung. Beispielsweise die Telefonseelsorge oder auch das Hilfetelefon Silbernetz. Das ist ein Gesprächsangebot speziell für Personen ab 60 Jahren, das älteren Menschen einen Weg aus der Isolation bahnen will.
Zielgruppe des Programms „Stärkung der Teilhabe Älterer“ sind die jüngeren Älteren, die bisher weniger im Fokus kommunaler Altenhilfe standen. Die EU unterstützt Projektträger mit Zuwendungen aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Die ESF-Projekte bauen unter anderem freiwilliges Engagement aus und bieten Beratung beim Übergang in die nachberufliche Phase an.
(eva)