Sport, Knochen und Gelenke

Die drei häufigsten Sportverletzungen

Bewegung ist gesund. Doch zu viel schadet. Auch die falsche Technik führt oft zu schmerzhaften Schäden an Muskeln und Gelenken. Wie sie entstehen, wie man sie vermeiden kann und was dagegen hilft.

07.01.2021

Viele Menschen verletzen sich insbesondere bei sportlichen Aktivitäten. Andreas Stommel, leitender Physiotherapeut des Bonner Zentrums für Ambulante Rehabilitation, erläutert, welche Verletzungen am häufigsten auftreten, wie sie sich vermeiden lassen und wie Betroffene sich im Falle eines Unfalles wieder fit machen.

Kreuzbandriss am Knie

Im Kniegelenk befinden sich ein vorderes und ein hinteres Kreuzband, die das Schienbein mit dem Oberschenkelknochen verbinden und für Stabilität sorgen. Vor allem beim Fußball oder Tennis führen häufige Start-Stopp-Bewegungen und plötzliche Richtungswechsel häufig zu einem Riss des vorderen Kreuzbands. Dabei wird das Knie zu weit gebeugt und im Stand verdreht. Betroffene nehmen meist ein knackendes Geräusch und anschließend stechende Schmerzen wahr. Dann sind Gehhilfen und Krankengymnastik angesagt. Ob operiert werden muss, hängt vom jeweiligen Alter und der Sportlichkeit der Betroffenen ab. Die Rehabilitation kann mit oder ohne OP mehrere Monate dauern. „Um der Verletzung vorzubeugen, sollten Sportler die Bänder mit regelmäßigen Übungen stabilisieren. Dazu gehört bspw. Krafttraining für die Beine, Zick-Zack-Laufen und die Arbeit mit einem sogenannten Balance-Board“, erklärt Stommel.

Zerrung durch kalte Muskeln

Bei einer Muskelzerrung wird der Muskel überdehnt, häufig an Rücken-, Oberschenkel- und Wadenmuskulatur. Bei Verdacht auf eine Zerrung sollte man den Sport abbrechen und schnell handeln. Als optimale Erste-Hilfe-Maßnahme gilt das PECH-Schema: Pause, Eis, Kompression und Hochlagern. Je nach Umfang und Ausmaß der Verletzung sollte der betroffene Muskel etwa vier bis sechs Tage ruhen. „Zusätzlich kann bei einer Zerrung eine physiotherapeutische Behandlung sinnvoll sein, da sie zur Entspannung des – Muskels beiträgt und damit die Regenerationsfähigkeit fördert“, so Stommel. Die Muskeln vor dem Sport aufwärmen und dehnen, beugt vor.

Tennisarm durch Überlastung

Bei dieser Verletzung werden Sehnenansätze von Muskeln des Unterarms durch Überforderung, Fehlhaltungen oder falsche Techniken bei Rückschlagsportarten gereizt. „Dadurch belasten Sportler insbesondere die Sehnen, die an der Streckung des Handgelenks beteiligt sind, weshalb Bewegungen wie Beugen, Strecken, Drehen, Greifen und Heben zu Schmerzen führen“, sagt der Experte. Zunächst sollte man diese Tätigkeiten vermeiden. Kräftigungsübungen für den Unterarm und das Handgelenk lindern die Schmerzen. (red)