Allgemeine Medizin

Bewegung und Banane statt Zucker und Zigarette

Mit einem gesunden Lebensstil und regelmäßigen Untersuchungen kann jeder einer Krebserkrankung vorbeugen.

08.09.2023
 Foto: AdobeStock/Roman Sigaev Übergewicht tut dem Körper nicht gut und sollte vermieden werden.    Foto: AdobeStock/Pormezz Foto: AdobeStock/Roman Sigaev Übergewicht tut dem Körper nicht gut und sollte vermieden werden. Foto: AdobeStock/Pormezz

Krebs ist ein Schreckgespenst. Die Krankheit lehrt das Fürchten, da ihre Behandlung meist mit massiven Therapien verbunden ist, die den Körper stark beeinträchtigen. Viele Menschen versterben dennoch. Früherkennung, so sagen Experten, ist der elementare Grundstein für eine mögliche Heilung. Darüber hinaus kann jeder Mensch durch einen bedachten Lebensstil einer Krebserkrankung vorbeugen.
Rund 40 Prozent aller Krebskrankheiten könnten durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden – so schätzen Experten laut der Deutschen Krebshilfe. Im Umkehrschuss bedeute dies nicht, dass jemand den Ausbruch seiner Krebserkrankung selbst verschuldet habe. Denn Krebs könne auch durch zufällige genetische Fehler bei der Zellteilung entstehen. Dennoch lohnt es sich, dem Körper zu geben, was er braucht, um gut zu funktionieren. Wichtig ist, das eigene Immunsystem in Schuss zu halten, sodass es mögliche Fehler reparieren kann. Deutschlands Experten, die unter anderem in der Deutschen Krebshilfe, dem Deutschen Krebsforschungszentrum sowie der Deutschen Krebsgesellschaft tätig sind, geben den Rahmen für eine dem Krebs vorbeugende Lebensweise vor. Viele orientieren sich dabei am Europäischen Kodex zur Krebsbekämpfung. Es geht um Essen und Bewegung, Gifte und Impfungen.
Übergewicht sollte vermieden werden. Bekannt ist, dass es einen Zusammenhang zwischen einem hohen Körperfettanteil und dem Risiko für mindestens 13 Krebsarten gibt. Besonders der Verzehr von Lebensmitteln mit hohem Kaloriengehalt erhöht das Körpergewicht, wenn die Energie nicht durch körperliche Bewegung wieder verbraucht wird. Eine hohe Energiedichte haben insbesondere Lebensmittel mit viel Zucker und Fett. Nicht verbrauchte Energie speichert der Körper in Form von Fett. Das kann zu Übergewicht führen. Eine Orientierungshilfe ist der Body-Maß-Index, der nicht überschritten werden sollte (Gewicht in Kilogramm durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat teilen).
Deshalb ist es ratsam, nach Möglichkeit Vollkornprodukte zu essen, Hülsenfrüchte, Gemüse und Obst. Zuckerhaltige Getränke sollten vermieden werden, ebenso wie industriell verarbeitetes Fleisch, wozu beispielsweise auch Wurst und Schinken gehören. Die Experten raten dazu, insgesamt weniger rotes Fleisch zu essen und mit dem Salz zu sparen. Mahlzeiten sollten frisch zubereitet werden und auf Fertigprodukte gilt es am besten zu verzichten. Ebenso sollte mit Alkohol sorgsam umgegangen werden. Je weniger, desto besser, den gänzlichen Verzicht bezeichnen die Experten als ideal. Keinesfalls sollte täglich Alkohol getrunken werden und wenn, dann gilt für Frauen eine Begrenzung von 10 Gramm pro Tag, das entspricht einem Glas Wein, für Männer sind es 20 Gramm.
Unbedingt wichtig ist Bewegung. „Forscher vermuten, dass körperliche Bewegung regulierende Effekte auf chronische Entzündungsprozesse im Körper, auf das Immunsystem sowie auf körpereigene Reparaturmechanismen für das Erbmaterial hat“, erklärt der Krebsinformationsdienst. Egal ob Gartenarbeit, Radfahren, Joggen oder Fitnessstudio – alles zählt. Aber feststeht: Bewegung muss sein. Auf Tabakkonsum gilt es zu verzichten, ebenso auf zu viel schädliche UV-Strahlung. Gut vor der Sonne schützen und das Solarium besser meiden, raten die Experten. Gifte und Schadstoffe sollten vom Körper ferngehalten werden. In diesem Zusammenhang lohnt es sich auch über Kosmetik und Bioprodukte nachzudenken.
Was die Krebsvorsorge betrifft, so gibt es mittlerweile einige Impfungen, die die Experten empfehlen. Dazu gehört die Hepatitis-B-Impfung für Neugeborene, die das Risiko für Leberkrebs angeblich senken kann. Die Impfung gegen humane Papillomviren für Jungen und Mädchen soll Gebärmutterhalskrebs, Penis-, Rachen- und Analkrebs vorbeugen.
Außerdem sollten Frauen und Männer die Krebsfrüherkennungsuntersuchungen im Auge behalten. Gynäkologische Untersuchungen gibt es für Frauen ab 20 Jahren, Brustuntersuchungen ab 30 Jahren, ein Mammographie-Screening ab 50. Ab 45 sollten Männer jährlich die Prostata kontrollieren lassen. Dickdarm, Recktum und Darm sind für Männer und Frauen ab 50 Jahren ein Thema, die Haut bereits ab 35. Genauere Informationen gibt es unter www.bundesgesundheitsministerium.de/ krebsfrueherkennung (ti)