Sport, Knochen und Gelenke

Muskelverletzungen beim Sport vermeiden

Schuld an den Mikroeinrissen ist oft eine zu starke oder zu einseitige Belastung beim Training. Früherkennung und Vorbeugung sind wichtig.

16.01.2018

Nicht nur Radfahren, Wandern und Ballspiele boomen. Auch bei Marathons und Triathlons melden sich immer mehr Teilnehmer an.
Die Kehrseite der Fitness-Medaille: Die Zahl der Muskelverletzungen nimmt zu. Allein im Fußball betrifft jede dritte Verletzung den Muskel. Nur die Leichtathleten stellen mit 16 Prozent einen noch größeren Teil aller sportbedingten Muskelverletzungen. „Viele Sportler machen den Fehler, die Schmerzen in der Muskulatur lange zu ignorieren“, sagt Prof. Dr. med. Thomas Vogl, Leiter des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main „So kann sich eine kleinere Verletzung – wie etwa eine Zerrung – verschlimmern und den Sportler für Wochen oder gar Monate außer Gefecht setzen.“

Warnsignale ernst nehmen

Auch wer seine Muskeln regelmäßig überbelastet oder alte Verletzungen nicht richtig auskuriert, riskiert nachhaltige Schäden. Schon ein Muskelkater sollte Anlass sein, die Belastung bei der nächsten Trainingseinheit etwas zu verringern, ergänzt Prof. Dr. med. Ingo Marzi, Kongresspräsident des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) Ende Oktober 2017 in Berlin: „Die Schmerzen sind ein Zeichen, dass der Muskel sich noch erholt: Wer zwischen den Trainingseinheiten nicht ausreichend pausiert, erhöht sein Risiko auf eine Zerrung oder sogar einen Muskelfaserriss.“

Diagnosen und Prognosen

Eine Früherkennung von Schwachstellen zwischen Sehnen- und Muskelgewebe und genaue Prognosen zum Heilungsprozess werden daher immer wichtiger. Dank bildgebender Diagnostik könnten Orthopäden und Unfallchirurgen Art und Ausmaß einer Verletzung sehr gut einschätzen und sogar eine Prognose zum Heilungsprozess geben. Prof. Vogl: „Im MRT können wir nachweisen, an welchen Stellen ein Muskel bereits geschädigt oder überlastet ist, bevor der Patient überhaupt Schmerzen hat.“ (red)