Sport, Knochen und Gelenke

Entlastung für die Kniespitze

Das Kniegelenk muss sehr viel Druck aushalten. Wer es nicht unterstützt, muss irgendwann mit Schmerzen rechnen, auch an der Spitze des Knies. Doch welche Maßnahmen helfen?

26.07.2017

Sportarten, bei denen man viel springen oder heben muss, wie zum Beispiel Volleyball, Basketball und Tennis, Gewichtheben, aber auch Joggen sind für das Knie eine echte Herausforderung. Oft wird dabei die Kniescheibensehne (Patellasehne) extrem belastet. Ist das der Fall, spricht man von einem „Patellaspitzensyndrom“. Die Schmerzen machen sich im Bereich der Kniescheibenspitze – am Ansatz der Patellasehne – bemerkbar. In der akuten Schmerzphase helfen entzündungshemmende Medikamente. Das Knie sollte aber nicht komplett ruhig gestellt werden, damit sich die Sehne schneller regeneriert, rät Univ.-Prof. Dr. med. Thomas Tischer, Vizepräsident der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) im aktuellen GOTS-Newsletter.
Bei chronischen Verläufen ist eine Trainingstherapie angezeigt, bei der durch gezielte Lasteinwirkungen Umbauvorgänge in der Sehne angeregt werden. Auch eine Kniebandage mit integriertem Patella-Strap (vorderer Gurt) kann dabei helfen. Sie bringt Druck auf die Patellasehne, wodurch ihre Ansatzpunkte an der Kniescheibenspitze und dem Schienbein entlastet und Schmerzen gelindert werden. Das meist kompressive (Druck ausübende) Material bietet dem Kniegelenk zusätzlich mehr Halt und Stabilisierung.
Dehnungsübungen, Yoga usw. können das Syndrom vermeiden helfen. Sie erhöhen die Elastizität des Gewebes und verringern so die Gefahr von Überlastungsschäden an Muskulatur und Sehnen, rät die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU). Daher sollte ein Sportler unbedingt Dehnungsübungen in sein Programm miteinbeziehen und sich vor dem Sport entsprechend aufwärmen. Erwiesen ist, dass die Muskulatur nicht nur nach Belastung, sondern jederzeit gedehnt und damit positiv beeinflusst werden kann. (red)