Sport, Knochen und Gelenke

10.000 Schritte pro Tag

Es klingt viel, aber der Einsatz lohnt sich. Neue Studien zeigen, dass moderate körperliche Aktivität die wichtigsten „Wohlstandskrankheiten“ in ihre Schranken weist.

31.03.2017

"Nach dem Essen soll man ruhen, oder 1000 Schritte tun", sagt ein altes Sprichwort. Mit rund 10.000 Schritten täglich könnte man noch viel mehr bewirken. Laut Sabine Kind, Gesundheitsmanagerin an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken kann man damit die Risikofaktoren für Krankheiten wie Diabetes Typ II, Bluthochdruck, Übergewicht oder Demenz senken. Das hat die Auswertung aktueller sportwissenschaftlicher Studien ergeben. Deshalb rät die Expertin zu einer täglichen, moderaten körperlichen Aktivität oder – falls das nicht möglich sein sollte – zu anstrengender Bewegung dreimal pro Woche.

Regelmäßigkeit entscheidet

Doch letztlich sei es nicht ausschlaggebend, ob man 3.000, 5.000 oder 10.000 Schritte tue. Vielmehr gehe es darum, dauerhaft und selbstverständlich mehr Bewegung in den Alltag einzubauen: „Körperliche Aktivität ist mehr als nur Training und Sport“, betont Sabine Kind, „Das kann Treppensteigen mit schweren Einkaufstaschen sein, Gartenarbeit, die ins Schwitzen bringt, oder der Sprint, den man kurzfristig einlegt, um den Bus noch zu erreichen.“ Gehen sei dabei die natürlichste Bewegung für einen gesunden Menschen, einfach in den Tagesablauf zu integrieren und mit Smartphone oder Fitnesstracker leicht zu messen.

Lebensqualität statt Leistungsdruck

Die Effekte auf den Körper sind schnell spürbar: Die Durchblutung von Lunge und Muskeln verbessert sich, der Sauerstoff im Blut wird effektiver verwertet, die Herzarbeit ökonomischer, was zu einer allgemeinen Steigerung der Widerstands-, Leistungs- aber auch Erholungsfähigkeit des Körpers führt. „Durch jede Bewegung wird Energie verbrannt, die sich sonst als Fett speichern würde.“ Trotzdem, so Sabine Kind, sei es wichtig, bei allen Aktivitäten den Spaß und die Genussfähigkeit nicht zu verlieren. „Wenn man sich zu sehr knechtet, auch bei der Ernährung, leidet die Lebensqualität. Die beste Kombination ist daher eine ausgewogene Ernährung, sowie tägliche Bewegung, die Ausdauer und Kraft gleichermaßen schult – da darf man dann auch mal über die Stränge schlagen.“ (red)

Spannende Infos und Tipps* für mehr Bewegung im Alltag gibt es hier: http://cloud.ergotopia.de/wp-content/uploads/2016/02/Infografik_10.000-Schritte.jpg

*Quelle: Ergotopia