Herz und Kreislauf

Ist es das Herz?

Erschöpfung und Atemnot schieben viele auf Alterserscheinungen. Tatsächlich aber könnte eine Herzschwäche dahinterstecken.

30.08.2017

Mit nur durchschnittlich 300 Gramm Gewicht vollbringt unser Herz tagtäglich Höchstleistungen: Bei einem erwachsenen Menschen schlägt es im Ruhezustand 70 Mal pro Minute, also rund 100.000 Mal am Tag. Im Alter, durch Bluthochdruck oder Veränderungen am Herzen lässt die Pumpkraft unseres Lebensmotors immer weiter nach.
So entwickeln nicht wenige Menschen irgendwann eine Herzinsuffizienz. Dabei handelt es sich meist um eine fortschreitende Dysfunktion des Herzmuskels. „Als typische Warnsignale gelten Herzklopfen, Müdigkeit und Kurzatmigkeit“, erklärt Privatdozent Dr. Thomas Krabatsch, Oberarzt am Deutschen Herzzentrum Berlin. „Zunächst aktiviert der Körper dann seine gesamten Kraftreserven und schüttet Stresshormone aus. In der Folge ziehen sich Gefäße zusammen, der Blutdruck steigt und das Herz läuft auf Hochtouren, um den signalisierten Mangel auszugleichen.“ Im weiteren Krankheitsverlauf kommen häufig auch Atemnot bei körperlicher Anstrengung sowie Flüssigkeitseinlagerungen in Beinen und Lunge hinzu. Oftmals verkennen Patienten die Warnsignale und schieben Erschöpfungszustände leichtfertig auf Stress oder Alterserscheinungen.
Das Problem: „Je länger Patienten unter dieser Funktionsstörung leiden, umso drastischer die körperlichen Auswirkungen“, weiß der Kardiologe. Deshalb sollte man die Pumpfunktion der linken Herzkammer, wo das Problem meist beginnt, unterstützen. Zunächst durch das Herz entlastende Medikamente und, falls das nicht mehr genügt, durch das Implantieren eines Linksherzunterstützungssystems (LVAD). (red)