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Brustschmerzen – Herzkatheter oder Kardio-CT?

23.11.2018
Foto: RNS Gemeinschaftspraxis

Prof. Dr. med. Ralf Bauer
EBCR
Facharzt für Radiologie und Gesellschafter
RNS Gemeinschaftspraxis



In Deutschland werden jährlich ca. 900.000 Herzkatheter-Untersuchungen durchgeführt, um Brustschmerzen bzw. den Verdacht auf eine koronare Herzkrankheit abzuklären.
Bei 50 bis 60 Prozent dieser invasiven diagnostischen Herzkatheter-Untersuchungen ist keine weitere Behandlung erforderlich. Doch steht der Aufwand für diese Untersuchung mit dem damit verbundenen Komplikationsrisiko (z. B. Nachblutungen) im Verhältnis zum Nutzen? Was wäre eine Alternative?
Die Alternative ist das Kardio-CT, eine nicht-invasive diagnostische Methode mittels Computertomographie mit hohem Aussagewert. Weitere Vorteile gegenüber dem Herzkatheter sind: Die Untersuchung wird nicht stationär, sondern ambulant durchgeführt, d. h. ein Krankenhausaufenthalt von 24 bis 48 Stunden entfällt. Die Untersuchungszeit beträgt etwa 20 Minuten. Dabei erhält man zusätzliche Informationen, wie z. B. über beginnende Gefäßverkalkungen (Plaques), und erkennt auch nicht-kardiale Ursachen. Darüber hinaus ist die Strahlenbelastung deutlich geringer.
Kardio-CTs sind Hochleistungsgeräte, die trotz der kurzen Untersuchungszeit eine maximale Bildinformation liefern und so eine effiziente und zuverlässige Diagnostik ermöglichen.
Die funktionale 4D-Bildgebung kann mit bis zu 50 Prozent geringerer Dosis gegenüber herkömmlichen Geräten durchgeführt werden. Unschärfen der Herzbilder durch das schlagende Herz sind durch die neue schnelle Rechner-Technologie kein Thema mehr.