Haut, Haare und Ästhetik

Mit Sonnenlicht gegen Schuppenflechte

Ohne Sonnenlicht, kaum Vitamin D und dadurch ein größeres Psoriasis-Risiko. Doch wie kann man die Strahlen nutzen, ohne der Haut zu schaden?

21.06.2018
Foto: Lilium Klinik

Dr. med. Reinhard Titel
Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie sowie Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
LILIUM Klinik Wiesbaden



Wer unter Psoriasis – Schuppenflechte – leidet, profitiert von Sonnenlicht. Die UVB-Anteile helfen dem Körper, u. a. Vitamin D zu bilden. Zusätzlich kann das Vitamin auch zu einem geringen Teil über bestimmte Nahrungsmittel wie Fisch aufgenommen werden. Doch nun haben italienische Wissenschaftler festgestellt, dass die Schuppenflechte sogar durch einen Mangel an Vitamin D verursacht werden könnte. Dafür haben sie den Zusammenhang zwischen Psoriasis und Vitamin D an 141 Patienten mit mittelschwerer und schwerer Psoriasis und 62 gesunden Kontrollpersonen untersucht. Gegenstand dieser Studie war die Untersuchung der Konzentration von 25-OH-Vitamin-D3 im Blut – die Speicherform von Vitamin D.
Das Ergebnis: Psoriasis-Patienten hatten eine geringere 25-OH-Vitamin-D3-Konzentration im Blut als die gesunden Kontrollpersonen. Dabei konnte ein Zusammenhang zwischen der Konzentration und dem sogenannten PASI-Wert (Psoriasis Area and Severity Index) festgestellt werden. Allerdings nur für Patienten ohne Gelenk-Beteiligung, nicht bei Patienten mit Psoriasis-Arthritis. Der PASI-Wert sagt etwas über den Schweregrad der Psoriasis aus. Bei der Autoimmunerkrankung kommt es zu schubweise auftretenden Entzündungen der Haut.
Fazit: Der Vitamin-D-Spiegel bei Patienten mit Psoriasis ist geringer als bei gesunden Personen und hängt mit der Krankheitsaktivität zusammen. Für eine bessere Therapie könnten Patienten daher regelmäßig ihren Vitamin-D-Status beim Arzt überprüfen lassen. (red)