Frauen- und Männergesundheit

Schwangerschaftsdiabetes auch bei Schlanken

Während der Schwangerschaft kann sich kurzfristig der Zuckerstoffwechsel verändern. Experten weisen darauf hin, dass hiervon auch schlanke Frauen betroffen sein können.

02.11.2017
Foto: Alexander Sell

Dr. Clara Park
Radiologin
RNS Gemeinschaftspraxis
Wiesbaden



Diabetes, der erst während der Schwangerschaft entsteht, gehört zu den häufigsten Komplikationen in der Schwangerschaft. Die Erkrankung bedeutet für Mutter und Kind ein erhöhtes Gesundheitsrisiko. Daher ist es umso wichtiger, dass jede Schwangere an dem gesetzlichen Screening in der Schwangerenvorsorge teilnimmt. Der Grund: 40 Prozent aller Frauen mit einem Schwangerschaftsdiabetes sind schlank und haben auch sonst keinerlei Risiken. Sie werden deshalb oft nicht auf Diabetes untersucht. Steht die Diagnose fest, sollte man mit der Behandlung so früh wie möglich beginnen, um die Gefahr für sich und das Kind zu reduzieren. „Leider sind betroffene Frauen häufig verunsichert, wie viel Therapie beim Schwangerschaftsdiabetes tatsächlich erforderlich ist“, betont Prof. Dr. med. Baptist Gallwitz, Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). DDG und Bundesverband Niedergelassener Diabetologen e.V. (BVND) stellen klar, dass die erste Behandlungsmaßnahme in einer Änderung des Lebensstils besteht.
Ob zusätzlich Insulin gegeben werden muss, um die Risiken für Mutter und Kind in den Griff zu bekommen, müsse genau abgewogen werden.
Zunächst sollten sich Schwangere ausgewogen und ballaststoffreich ernähren und weitgehend auf Süßigkeiten und Limonaden verzichten. Dazu gehören tägliche Bewegung und eine regelmäßige Blutzuckerkontrolle. „Wenn eine Frau diese Maßnahmen entschieden und konsequent umsetzt, kann sie meist die Gefahren für ihr Baby und für sich abwenden“, so Prof. Dr. med. Seelbach-Göbel, Präs. der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG). (red)