Frauen- und Männergesundheit

Neue Sauerstofftherapie bei COPD

Menschen mit einer chronischen Lungenerkrankung brauchen Unterstützung beim Atmen. Ein kompaktes Sauerstoffgerät kann ihnen den Alltag nun noch mehr erleichtern.

10.01.2017
Foto: Alexander Sell

Dr. Clara Park
Radiologin
RNS Gemeinschaftspraxis
Wiesbaden



Die Abkürzung COPD steht für „chronic obstructive pulmonary disease“ – eine chronische Erkrankung der Atemwege. Sie wird meist erst dann diagnostiziert, wenn die Lunge unwiederbringlich geschädigt ist.
Etwa 80 bis 90 Prozent der Betroffenen sind Raucher, ehemalige Raucher und Passivraucher. Deshalb werden erste Anzeichen wie Husten, Auswurf und Atemnot bei körperlicher Anstrengung oft als „Raucherhusten“ abgetan. Später zieht die COPD das Herzkreislaufsystem, die Muskulatur, die Knochen und den Stoffwechsel in Mitleidenschaft. Die Lebenserwartung verringert sich um rund fünf bis sieben Jahre im Vergleich zu gesunden Gleichaltrigen.
Im Verlauf einer COPD-Erkrankung kann es zu einem chronischen Sauerstoffmangel im Blut kommen. Betroffene klagen über Müdigkeit und bekommen schon bei geringen Belastungen Luftnot. Stadtbummel, Konzertabende, Besuche bei Freunden – was früher selbstverständlich war, wird zum Kraftakt.
Linderung verschafft dann eine Langzeitsauerstofftherapie. Dabei müssen Patienten über ein mobiles Gerät reinen Sauerstoff einatmen. Das verbessert die Leistungsfähigkeit und verlängert die Überlebenszeit. Allerdings nur, wenn die Therapie mindestens 16 Stunden täglich durchgeführt wird, am besten rund um die Uhr. Das ist mit großen, schweren Geräten unpraktisch und peinlich.
Jetzt gibt es auch kleinere, tragbare Sauerstoffkonzentratoren, die Betroffene mobiler und unabhängiger machen. Auch steigt dadurch die Therapietreue. Die kleineren Geräte wiegen gerade mal gut zwei Kilo und passen bequem in eine Umhängetasche oder einen Rucksack. (red)