Augen, Nase und Ohren

Im Flieger immer ein offenes Ohr behalten

In luftigen Höhen herrscht ein anderer Druck als auf der Erde. Das kann für die Ohren unangenehm werden. So kann man Unwohlsein und Folgeschäden verhindern.

27.06.2018

Die Freude auf den Fernurlaub ist groß. Doch dann hebt der Flieger ab, und der Druck auf die Ohren steigt. Wer beim Starten und Landen nicht gegensteuert, riskiert teils massive Kopf- und Ohrenschmerzen. Der Grund: Beim Rauf und Runter verändert sich der Luftdruck in der Kabine, der zu einem Druckunterschied zwischen Gehörgang und Mittelohr führt. Denn während sich der Gehörgang an den Kabinendruck anpassen kann, ist das Mittelohr durch das Trommelfell luftdicht verschlossen.

Unterschiede ausgleichen

Beim Steigflug etwa entsteht dort ein Überdruck, beim Landeanflug ein Unterdruck im Mittelohr. Das führt dazu, dass das Trommelfell nicht mehr frei schwingen kann und sich stattdessen nach außen wölbt. Dabei geht das Ohr sofort „zu“. Das bedeutet, man hört zunächst ein Knacken, dann ein Ploppen. Schließlich hört man alle Geräusche vermeintlich nur noch wie durch Watte.
Gähnen oder Schlucken kann den Druckunterschied ausgleichen. Dabei öffnet sich die „Ohrtrompete“, die das Mittelohr mit dem Rachenraum verbindet. Dadurch kann die überflüssige Luft aus dem Mittelohr entweichen. Bei Start und Landung ein Bonbon lutschen oder Kaugummi kauen, ist sinnvoll.
Doch wenn man einen Schnupfen hat, gelingt der Druckausgleich nicht so gut. Besser, vor Start und Landung ein Nasenspray verwenden. Bei Babys und Kleinkindern öffnen Nuckeln oder Schreien das „Ventil“ im Ohr. Auch sollte man versuchen, die Kinder während dieser Phasen wach zu halten. Denn dabei öffnet sich die Ohrtrompete bei den Kleinen ohnehin mehrmals pro Minute.

Hörschäden vermeiden

Hat man sich vor dem Urlaub eine Entzündung der Nasennebenhöhlen oder des Mittelohrs eingefangen, ist ein Druckausgleich fast unmöglich. Experten raten dazu, deshalb vor dem Flug einen Arzt zu konsultieren. Sonst drohen unerträgliche, stechende Ohrenschmerzen und ein Schaden am Trommelfell. Dann besser zeitnah einen Arzt aufsuchen. (red)