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Erfolgreiche Hörgeräteversorgung bei stark seitenunterschiedlichem Hörverlust

20.12.2018
Foto: Dieter Arntz

Dieter Arntz
Hörgeräteakustiker
HörNatur Akustik Arntz
Wiesbaden



Nicht selten kommt es vor, dass die Hörfähigkeit auf einem Ohr sehr stark abweicht von der des anderen Ohres (stark seitendifferenter Hörverlust) bis hin zum völligen Hörverlust auf einer Seite.
Bei der Hörgeräteversorgung eines sehr schlechten Ohres auf der einen Seite und eines guten oder verhältnismäßig besseren Ohres auf der anderen Seite wird das Hörgerät auf der schlechteren Seite sehr oft als unnatürlich wahrgenommen.
Als sehr erfolgreich hat sich in solchen Fällen eine Cros-Versorgung erwiesen (contralateral routing of signals). Auf der sehr schlechten oder tauben Seite wird hierfür ein Mikrofon platziert. Der Schall wird entweder über Funk oder ein hauchdünnes Kabel auf die andere bessere Seite geleitet und dort verstärkt.
Besteht zusätzlich auch auf der besseren Seite ein Hörverlust, so benötigt man auch dort ein Mikrofon. Der Schall wird sowohl auf der schlechteren als auch auf der besseren Seite aufgenommen und verstärkt (Bi-Cros-System). Beide Varianten werden als deutlich natürlicher wahrgenommen als eine herkömmliche Versorgung.
Die Vorteile beidohrigen Hörens sind vielfältig. Auf jeden Fall ist man wieder von beiden Seiten gleich gut ansprechbar. Egal ob an der Kaffeetafel oder dem Besprechungstisch – man muss weniger nachfragen und fühlt sich auch in größeren Gesellschaften sicherer.