Anzeige Alters- und Palliativmedizin

Diagnose Schlaganfall – jede Minute zählt

16.11.2016
Foto: Dr. med. Catherine Thomalske

Dr. med. Catherine Thomalske
Chefärztin Neurologie, Fachärztin für Neurologie und Rehabilitationswesen
ZAR Mainz



Das Auflösen eines Blutgerinnsels, welches zum Verschluss eines Hirngefäßes geführt hat, ist durch eine intravenöse Lysetherapie meist nur innerhalb von 4,5 Stunden möglich. 2015 wurden Studienergebnisse veröffentlicht, die zusätzlich zur Lysetherapie den Nutzen einer mechanischen Entfernung des Blutgerinnsels (Thrombektomie) über einen Katheter gezeigt haben. Auch hier werden die besten Ergebnisse erzielt, wenn früh mit der Therapie begonnen wird. Nach der Behandlung auf einer spezialisierten Schlaganfallstation (stroke unit) sollte eine Rehabilitation erfolgen. Funktionsstörungen wie motorische Ausfälle, Störungen der Empfindung, Sprech- und Sprachstörungen sowie Gesichtsfeldstörungen oder Störungen von Aufmerksamkeit und Gedächtnis werden mit intensiven Therapien so weit wie möglich behoben und/oder Strategien zur Kompensation erarbeitet. Die Rehabilitation hilft außerdem, die Krankheit zu bewältigen und eine bestmögliche Teilhabe in Familie, Beruf und sozialem Umfeld wiederzuerlangen. Für viele Patienten eignet sich besonders eine mehrwöchige ambulante Rehabilitation am Wohnort. Die erlernten Strategien können im häuslichen Umfeld erprobt und Angehörige einbezogen werden. Je nach Beschwerdebild begleiten Physio-, Ergo-, Sport- und Sprachtherapeuten die Reha. Auch psychologische Therapie, Ernährungs- und Sozialberatung sowie pflegerische Unterstützung gibt es für die Patienten.