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Vorsicht bei Wechselwirkungen von Medikamenten und Lebensmitteln!

09.05.2017
Foto: Dr. med. Jascha Wiechelt, Otto-Fricke-Krankenhaus

Dr. med. Jascha Wiechelt
Chefarzt Geriatrie
Otto-Fricke-Krankenhaus
Bad Schwalbach/Wiesbaden



Mangelnde Sonnenstunden und Bewegung kompensieren viele gerne mit Vitamin-Tabletten oder einer Extraportion Obst. Klingt gesund, kann sich aber ins Gegenteil verkehren, falls gleichzeitig Medikamente eingenommen werden. Denn die Ernährung kann die Wirkung von Arzneimitteln stark verändern. Die Folgen können erheblich sein. In der Altersmedizin wissen wir schon lange: Nehmen betagte Patienten zu viele Medikamente gleichzeitig ein, steigt durch diese Multimedikation, auch „Polypharmazie“ genannt, die Wahrscheinlichkeit von unerwünschten Wechsel- und Nebenwirkungen. Aber auch als gesund geltende Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel können die Wirkung von Arzneimitteln verändern – und das ganz unabhängig vom Alter der Person. Es gibt nicht ohne Grund immer den Hinweis in Beipackzetteln, ob ein Medikament vor, während oder nach dem Essen eingenommen werden soll. Das muss beachtet werden, sonst kommt vom Wirkstoff im Blut entweder zu wenig oder zu viel an. Auch natürliche, unveränderte Lebensmittel können Probleme bereiten, denn auch Pflanzliches, wie z. B. Johanniskraut und Grapefruit, kann durchaus giftig sein. So gilt Johanniskraut zwar als Hausmittel mit stimmungsaufhellendem und angstlösendem Effekt. Je nach Menge verursacht es aber drastische Wechselwirkungen. Und bei der Grapefruit kann der Stoff, der die Frucht bitter macht, für massive Interaktionen bei der Aufnahme von Arzneimitteln sorgen.