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Neue Therapie bei Blasenkrebs

25.08.2017
Foto: Asklepios Paulinen Klinik, Dr. med. Ralf Thiel

Dr. med. Ralf Thiel
Chefarzt der Klinik für Urologie,
Kinderurologie und urologische Onkologie
Asklepios Paulinen Klinik



Das Blasenkarzinom ist nach dem Prostatakarzinom der zweithäufigste Tumor des Urogenitaltraktes. Patienten brauchen aufgrund der häufigen Wiederkehr dieses Tumors auch nach der Heilbehandlung eine lebenslange Überwachung.
Bei der Diagnostik hat sich die Anwendung von fluoreszierender Tumormarkierung (Photodynamische Diagnostik, PDD) etabliert. Sie bewirkt eine bessere Tumorerkennung und sicherer Entfernung, vor allem bei den besonders aggressiven und sonst schwer zu erkennenden Formen wie dem Carcinoma in situ (CIS).
Therapeutisch steht nach wie vor die transurethrale Tumorresektion (TUR) des Blasentumors im Vordergrund. Oberflächliche papilläre Tumoren lassen sich so gut behandeln. Zusätzlich gibt man häufig und so früh wie möglich das Medikament Mitomycin in die Blase. Falls die Tumoren trotzdem Rezidive bilden, also zurückkehren, oder als besonders riskant eingestuft werden, muss eine Rezidivprophylaxe durch regelmäßige, ambulante Blaseninstillationen erfolgen. Hierbei werden Heilmittel wie lebende Bakterien (Bacillus-Calmett-Guérin = BCG) oder das Medikament Mitomycin per Katheter direkt in die Blase eingespült.
Bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen mit Metastasen gibt es neue, vielversprechende Medikamente, sogenannte Checkpoint-Inhibitoren. Sie erzielten in Studien eine effektive Tumortherapie bei vertretbaren Nebenwirkungen, und die Überlebensraten sind besser als unter der alten Chemotherapie.