Allgemeine Medizin

Medikation einpacken und Lage vor Ort checken

Sommerzeit ist Reisezeit. Egal, ob das Ziel in der Nähe oder der Ferne liegt, immer bedarf es einer gewissen Vorbereitung. Die Bedingungen sind dabei je nach Alter, Konstitution etc. und Reiseziel verschieden. Wir haben zusammengefasst, worauf es ankommt, damit Sie herrliche Urlaubstage in Gesundheit verbringen können und erholt wieder nach Hause kommen.

15.06.2023
Vor und während einer Reise gibt es einiges zu bedenken, auch in Bezug auf die Gesundheit.  Foto: AdobeStock/elenabsl Vor und während einer Reise gibt es einiges zu bedenken, auch in Bezug auf die Gesundheit. Foto: AdobeStock/elenabsl

Schon die Anreise kann zu Unwohlsein führen. Langes Sitzen im Flugzeug, die Überquerung einer Passstraße in den Alpen, Temperaturunterschiede oder eine Zeitverschiebung – mitunter hat der Organismus einiges zu verkraften, bis der Urlauber am Ziel angekommen ist. Das Auftreten von Übelkeit und Kopfschmerzen ist hierbei keine Seltenheit. Wichtig ist deshalb, sich bei der Anreise Zeit zu lassen und eventuell eine herkömmliche medikamentöse Unterstützung parat zu haben. Die Tablette gegen Reiseübelkeit hat hier schon vielen geholfen. Problematisch werden kann auch das dauerhafte Sitzen, sowohl im Auto wie auch im Flugzeug oder dem Zug. Um einen Blutstau und möglicherweise eine Thrombose zu vermeiden, sollten Reisende immer mal wieder aufstehen, sich die Beine vertreten, im Flugzeug bei Bedarf Kompressionsstrümpfe tragen und in der Stunde mindestens einen viertel Liter Flüssigkeit trinken.
Für alle Reisenden stellen sich generell zwei Fragen: Was brauche ich hier zuhause? Und was brauche ich am Urlaubsort? Insbesondere betrifft dies die medizinische Versorgung. Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte diese für die Anreise im Handgepäck zur Verfügung haben. Wichtig sei, die Dauermedikation in ausreichender Menge für den Aufenthalt im Urlaubsland mitzunehmen, empfiehlt das Auswärtige Amt in Berlin, denn eine weltweite Verfügbarkeit und eine gute Medikamentenqualität sei nicht überall gewährleistet. Das Amt warnt auch vor gefälschten Medikamenten.
Wer in ein fernes Land reist, sollte sich spätestens vier Wochen zuvor mit Krankheiten beschäftigen, die dort im Umlauf sind. Hier können im Vorfeld der Reise Impfungen notwendig sein, beispielsweise gegen Hepatitis oder Tropenkrankheiten wie etwa Cholera, Typhus oder Gelbfieber. Wichtig ist vielfach auch eine Malariaprophylaxe. Unerlässlich ist für Fernreisende die landesspezifische Impfberatung durch einen Reise- oder Tropenmediziner. Hausärzte können in der Suche nach diesem meist weiterhelfen. Ansonsten lässt sich über reisemedizinische Institutionen im Internet wie etwa die DTG oder das Forum Reisen und Medizin ein qualifizierter Arzt ausfindig machen.
Am Urlaubsort selbst sollte man etwas Vorsicht walten lassen, beispielsweise im Umgang mit Nahrungsmitteln und Getränken. Die Hygiene ist nicht überall gewährleistet und wer nicht aufpasst, hat sich schnell eine Durchfallerkrankung eingefangen. Wer ausschließlich sauberes Essen und saubere Getränke zu sich nimmt, minimiert die Gefahr, sich Infektionserreger einzufangen. Der vielfach bekannte Spruch „peel it, cook it or leave it“ (schäl es, koch es, oder lass es sein) hilft, gesund zu bleiben. Warmgehaltene Speisen stellen ein Risiko für Lebensmittelinfektionen dar, erklärt die BAD Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH. Ebenso sei Speiseeis eine Infektionsquelle, genauso wie nicht gechlortes Trinkwasser. Bei Eiswürfeln sei deshalb ebenfalls Vorsicht geboten.
Hygiene ist zudem wichtig in Bezug auf die Unterkunft, das Sexualverhalten und den eigenen Körper. Hier gilt es, vorsichtig zu sein und sich ausreichend zu schützen. Schutz braucht auch die Haut im Urlaub
– v
or der Sonne und vor unliebsamen Insektenstichen. Kinder können mit Kombipräparaten versorgt werden, die vor beidem abschirmen. Der Lichtschutzfaktor sollte für alle ausreichend hoch sein (ab 30 aufwärts)..
Kommt es durch die Kombination von Hitze, Feuchtigkeit und Anstrengung mal zu einem Hitzekollaps, weil ein Wasser- und Salzverlust eingetreten ist, helfen Tee und mineralhaltige Getränke wie Frucht- und Gemüsesäfte sowie Boullion. Zu schaffen machen können auch Höhenunterschiede. Das merken insbesondere Wanderer. Der Aufenthalt in ungewohnter Höhe kann anfänglich Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen hervorrufen. Eine schrittweise Akklimatisation hilft. Bei Rückkehr in gewohnte Höhenlagen entspannt sich der Körper und erholt sich rasch.
Wer in den Urlaub fährt, sollte zuvor seinen Krankenversicherungsschutz im Ausland überprüfen und abklären, ob im Notfall eine Rückholung eingeschlossen ist. Zudem ist es ratsam, eine Erste-Hilfe-Ausstattung mitzunehmen. Ebenso gehören gängige Medikamente gegen immer mögliche Vorkommnisse wie etwa Übelkeit, Schmerzen, Pilzinfektionen, Sonnenbrand, Fieber und Durchfall ins Gepäck.

(ti)