Allgemeine Medizin

Hilfe bei Brennen in der Brust

Sodbrennen ist ein häufiges, aber nicht ganz harmloses Symptom. Denn auf Dauer kann das saure Aufstoßen gefährlich werden.

21.10.2016

Rund ein Drittel der Deutschen haben regelmäßig Beschwerden in der Brust, wie Brennen, Schmerzen und saures Aufstoßen. Meist handelt es sich um Sodbrennen, das dann entsteht, wenn saurer Magensaft nach oben in die Speiseröhre fließt. Dort reizt er die Schleimhaut, was als brennender Schmerz hinter dem Brustbein zu spüren ist. Tritt dieses Phänomen einzeln und häufig auf, spricht man von einer „Refluxkrankheit“. Gesellen sich noch weitere Symptome hinzu, wie etwa Übelkeit oder Völlegefühl, sprechen Mediziner von einer „funktionellen Dyspepsie“. Das bedeutet, dass der Körper nicht genug Verdauungssäfte produziert, um die Speisen gut zu verdauen. Laut einer aktuellen Umfrage klagen zwei Drittel der Betroffenen mit Sodbrennen über solche zusätzlichen Beschwerden.

Ursachen und Selbsthilfe

Schuld an diesen Problemen kann ein schwacher Schließmuskel am Mageneingang sein oder eine Überproduktion an Magensäure. Hinzu kommt, dass zahlreiche Auslöser die Entstehung begünstigen können. Dazu gehören bestimmte Lebens- und Genussmittel, wie Kaffee, Alkohol oder Getränke mit Kohlensäure, scharfe Gewürze und fettes Essen. Aber auch Stress und Rauchen oder die Einnahme bestimmter Arzneimittel wirken sich negativ aus. Ein Ernährungs- und Lifestyle-Protokoll hilft, die individuellen Auslöser zu finden. Oft genügt es dann schon, diese zu meiden, um die Beschwerden loszuwerden. Zusätzlich können freiverkäufliche Medikamente aus der Apotheke die Beschwerden lindern. Sie neutralisieren oder binden die Magensäure. Dennoch sollten diese „Antazida“ nie langfristig und ohne Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden.

Therapie chronischer Beschwerden

Gelegentliches Sodbrennen ist noch kein Grund zur Sorge. Doch spätestens, wenn man regelmäßig mit Sodbrennen oder unklarem Reizhusten kämpft, sollte man ärztlichen Rat einholen. Denn wenn ein „Reflux“ nicht angemessen behandelt wird, können sich die Beschwerden verschlimmern und ernstere Störungen nach sich ziehen, etwa Schluckbeschwerden, Schlafstörungen durch nächtliches Sodbrennen und Heiserkeit bis hin zu Speiseröhren- und Halsentzündungen. Langfristig kann die Säure das Gewebe der Speiseröhre angreifen, sodass es möglicherweise zu Gewebeveränderungen kommt, die in sehr seltenen Fällen auch entarten können und bösartig werden. Bei häufigem Sodbrennen werden deshalb sogenannte H2-Blocker oder Protonenpumpenhemmer (kurz: PPI) verordnet. Sie greifen in den Mechanismus der Säurebildung im Magen ein und können so die Beschwerden lindern. (red)