Anzeige Allgemeine Medizin

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen erfolgreich behandeln

22.06.2017
Foto: Dr. Daniel Werk

Dr. Klaus Tischbirek
Chefarzt Medizinische Klinik I
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden



Colitis ulcerosa und Morbus Crohn sind chronische, meist in Schüben verlaufende Darmerkrankungen. Ein chronisch aktiver Verlauf kann langfristig zu strukturellen Veränderungen des Darmes führen. Die Entzündung hat einen Einfluss auf die Darmfunktion und damit auf das Allgemeinbefinden, die Lebensqualität und die Arbeitsfähigkeit. Ziel der Therapie ist die anhaltende Abheilung der Darmschleimhaut.
Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen steht das körpereigene Immunsystem nicht im üblichen Gleichgewicht, es werden übermäßig viele Entzündungsbotenstoffe gebildet. Biologika sind biotechnologisch hergestellte Medikamente, die gezielt die Wirkungen dieser Botenstoffe hemmen können und so die Erkrankung langfristig kontrollieren sollen. In erster Linie werden TNF-Alpha-Hemmer eingesetzt, sie blockieren den entzündungsfördernden Botenstoff Tumornekrosefaktor.
Als neues Therapieprinzip gilt die Einführung der sogenannten Integrin-Antikörper. Das Medikament verhindert das Wandern von Lymphozyten aus den Gefäßen des Darmtraktes in das umgebende Gewebe. Ein anderer neuer gut verträglicher Antikörper hemmt Entzündungsmediatoren bestimmter Interleukine. Probiotika können das mikrobielle Gleichgewicht der intestinalen Mikroflora verbessern. Die betroffenen Patienten brauchen einen gut informierten einfühlsamen Arzt, der die Behandlung gemäß den individuellen Belastungen der Patienten steuert.