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Auch „Light“- und E-Zigaretten schaden der Lunge

02.01.2018
Foto: Katholisches Klinikum Mainz

Univ.-Doz. Dr. Peter Hollaus
Klinik für Thoraxchirurgie
Lungenzentrum
Katholisches Klinikum Mainz



Leichtzigaretten sind noch gesundheitsschädigender als normale Zigaretten. Die Tabakindustrie wurde für die Lüge, dass „Light“ gesünder bedeutet, schwer bestraft. 1998 musste sie dafür 210 Milliarden Dollar Strafe zahlen. Trotzdem sind die Produkte noch am Markt und die Zahl der Lungenkrebspatienten hat seit ihrer Einführung massiv zugenommen.
Wenn man es schafft, das Rauchen vor dem 40. Lebensjahr aufzugeben, kann man sein Risiko, an einer durch Zigarettenrauch verursachten Erkrankung zu sterben, sogar um 90 Prozent reduzieren. Es zahlt sich aber in jedem Alter aus, den Glimmstängel wegzulegen.
Ob die neuen E-Zigaretten tatsächlich weniger schädlich sind, muss bezweifelt werden, denn sie sind noch viel zu kurz am Markt, um ihre Auswirkungen auf die Gesundheit beurteilen zu können. Vergessen wir nicht, dass die krebserregende Wirkung der klassischen Zigarette erst Anfang der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts nachgewiesen werden konnte, also gut 100 Jahre nach ihrer Einführung.
Gut ist immerhin, dass die Schadstoffe, die bei der Verbrennung von Tabak entstehen, wegfallen. Schlecht ist, dass man den Rauch tiefer und länger inhaliert. Wenn man bedenkt, dass die innere Oberfläche der Atemwege, die dadurch unweigerlich geschädigt wird, so groß wie ein Fußballfeld ist, sollte man sich nicht allzu sicher wähnen. Am besten ist es also nach wie vor, gar nicht zu rauchen, auch wenn es schwerfällt.