Anzeige Herz und Kreislauf

Muskelschmerzen, Entzündung und Leistungsknick – Warnsignale bei Vaskulitis

10.07.2017
Foto: HELIOS Dr. Horst Schmidt Klinik

Prof. Dr. med.
Elisabeth Märker-Hermann
Direktorin der Klinik für
Innere Medizin IV und Leiterin
des Vaskulitiszentrums Rhein-Main
HELIOS Dr. Horst Schmidt Klinik
Wiesbaden



Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Muskel- und Gelenkschmerzen, vermehrtes Schwitzen – wer kennt diese Symptome nicht? Virusinfekte, aber auch psychischer Stress kann einmal zu solchen Symptomen führen. Spätestens dann, wenn diese Allgemeinsymptome länger bestehen bleiben oder sich gar verstärken oder bei einer Laboruntersuchung hohe Entzündungswerte auftreten, sollte der Arzt aktiv. Neben Erkrankungen des Blutes (hämatologische Erkrankungen) sollte er auch an rheumatische Systemerkrankungen denken.
Unter „Vaskulitis“ versteht man eine Entzündung der Blutgefäße als Folge immunologischer Prozesse. Da Blutgefäße bekanntlich in allen Geweben des Körpers vorkommen, sind die oben genannten körperlichen Allgemeinsymptome einer generalisierten Entzündung charakteristisch für die Vaskulitiden. Je nach Größe der befallenen Gefäße (d. h. Befall der Hauptschlagader, der großen oder kleinen Arterien oder der Kapillaren) können Organsymptome hinzukommen. Gefürchtet ist die Arteriitis temporalis (Entzündung der Schläfenarterie) – eine Vaskulitis älterer Menschen, die unentdeckt zu Durchblutungsstörungen der Augen bis zur Blindheit führen kann. Vaskulitiden der kleinen Gefäße führen zu Hautausschlägen, Lungen- oder Nierenentzündungen. Daher gilt: Auch allgemeine Beschwerden im Zusammenhang mit Entzündungszeichen im Labor (hohes CRP, hohe BSG) können Warnsignale bei rheumatischen Vaskulitiden sein.