Sport, Knochen und Gelenke

Welcher Sport trotz Schulterschmerzen?

Das Schultergelenk ist stabil und flexibel. Doch im Alltag oder beim Sport kommt es zu Überlastungen, die Schmerzen verursachen. Was man zunächst selbst dagegen unternehmen kann.

17.06.2020
Tennis fordert die Schultergelenke heraus.	Foto: AdobeStock/Microgen Tennis fordert die Schultergelenke heraus. Foto: AdobeStock/Microgen

Schwere Taschen, die über der Schulter getragen werden, können schon mal leichte Schmerzen verursachen. Hier hilft nur, die betroffene Schulter zu entlasten, etwa, indem man die Tasche auf der anderen Seite trägt. Langfristig ist jedoch der Rucksack die bessere Wahl. Denn durch die zwei Tragegurte werden die Lasten gleichmäßig auf beiden Schultern verteilt.
Auch nach einem langen Arbeitstag im Sitzen oder nach längeren Autofahrten können Nacken und Schultern schmerzen. Deshalb die Arme abends einfach mal hängen lassen.

Rotieren und schwingen

Die Schultergelenke müssen aber auch geschmiert werden, damit sie schmerzfrei funktionieren können. Auch gilt es, die Sehnen und die Muskulatur drumherum zu dehnen und zu kräftigen. Deshalb sollte man die Schultern möglichst täglich entspannen, sprich langsam und kreisförmig hoch und dann nach hinten ziehen sowie vor und zurück rotieren. Auch leichtes Schwingen der Arme bewegt das Gelenk, ohne es zu überlasten. Dabei den Oberkörper leicht nach vorn beugen. Eine Wasserflasche in den Händen verstärkt den positiven Zugeffekt.
Ist die Schulter bereits angeschlagen, sollte man es ohnehin vermeiden, den Arm nach oben zu nehmen. Tennis spielen oder Gardinen aufhängen können den komplexen Schulterapparat dann noch mehr belasten und die Schmerzen verschlimmern.

Hängen lassen

Geht es darum, Druck vom Schulterdach zu nehmen und die Adduktoren zu trainieren, kann man die Arme auch in die kontrollierte Streckung bringen. Dazu eine Tasche oder einen Eimer in die eine Hand nehmen und den Arm am Körper herunterhängen lassen. Wichtig: Nicht zur entgegengesetzten Seite kippen, sondern gerade stehen bleiben und die Schulter nicht hochziehen.

Kälte oder Wärme?

Haben Sehnen und Schleimbeutel des Schultergelenks keinen Platz, spricht man von einem „Impingement“. Das Problem entsteht meist durch eine Degeneration der Sehnen. In diesem Fall können Kältepacks den Schmerz lindern und den Druck unter dem Schulterdach abbauen. Am besten ein Gelpack aus dem Eisfach in ein Handtuch wickeln und an der Schulter fixieren, bis es warm geworden ist. Kühlen hilft auch bei einer Entzündung in der Schulter. Eine Dauerkühlung sollte man jedoch vermeiden.
Handelt es sich dagegen um ein muskuläres Problem, etwa nach Sportverletzungen und wenn eine Entzündung ausgeschlossen ist, können Wärmepflaster helfen. Sie entkrampfen und lindern den Schmerz. Wichtig: Die Schmerzursache immer von einem Facharzt abklären lassen! (red)