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Knie-OP: Mehr Sicherheit durch individuelle Schnittblöcke

04.04.2020
Foto: LILIUM Klinik

Prof. Dr. Henrik Schroeder-Boersch
Facharzt für Orthopädie, Sportmedizin
und Spezielle Orthopädische Chirurgie
LILIUM Klinik Wiesbaden



Seit etwa zehn Jahren können zur Optimierung der Knieprothesenoperation Schnittblöcke verwendet werden, die in einem aufwendigen Prozess individuell für jeden Patienten vor der OP angefertigt werden. Für die Planung des Eingriffs erhält der Operateur damit eine zusätzliche Unterstützung.
Neben einer Ganzbein-Röntgenaufnahme im Stand wird hierfür zusätzlich eine Magnetresonanztomografie (MRT) des Knies angefertigt.
Auf Basis dieser Aufnahmen werden Schnittschablonen, aus medizinischem Nylon-Kunststoff hergestellt, die genau an die individuelle Knieanatomie des jeweiligen Patienten angepasst sind.
Ein Großteil der Planung findet also in Ruhe vor und nicht erst während der Operation statt. Bei der OP bereitet der Operateur mit Hilfe dieser Schablonen das Knie für die Implantation vor und kann das Kunstgelenk präzise an den Beinachsen und anatomischen Orientierungspunkten ausrichten.
Die Vorteile für den Patienten bestehen in einem häufig besseren Operationsergebnis und einer möglicherweise längeren Haltbarkeit des künstlichen Kniegelenks. Zusätzlich verkürzen individuelle Schnittblöcke die Dauer der Operation. Der Patient benötigt dadurch teilweise weniger Narkosemittel und verliert weniger Blut. Auch die intraoperative Infektionsgefahr verringert sich. Nicht zuletzt ist der Eingriff durch die wegfallenden OP-Schritte gewebeschonender, und das Risiko von Komplikationen wie z. B. Fettembolien reduziert sich.