Sport, Knochen und Gelenke

Die Gefahr von Stürzen reduzieren

Gerade bei Senioren haben Stürze oft ernste gesundheitliche Konsequenzen. Dabei muss es gar nicht so weit kommen, wenn man sich die Gefahren bewusst macht und präventive Maßnahmen ergreift.

07.03.2022

Stürze bringen bei Senioren oft schwerwiegende Folgen mit sich. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit eines Sturzes enorm. „Aus Angst zu fallen bewegen sich ältere Menschen meistens vorsichtiger. Allerdings führt das nur zu einem Teufelskreis. Ihre Balance, Beweglichkeit und Kraft nehmen durch ihre Behutsamkeit weiter ab, wodurch das Risiko eines Sturzes stetig zunimmt“, sagt Markus Küffel, Gesundheitswissenschaftler, examinierte Pflegefachkraft und Geschäftsführer der Pflege zu Hause Küffel GmbH.

Gefahren in den eigenen vier Wänden
Bei der Sturzprophylaxe geht es zunächst darum, Risikofaktoren zu ermitteln. Sie werden in drei Kategorien unterteilt: Bei den umweltbezogenen Faktoren gilt es zum Beispiel Gefahren in der Wohnung sowie im Alltag der Senioren zu finden. Rutschige Teppiche, steile Treppen und herumliegende Kabel werden schnell zur Stolperfalle, aber auch schlecht sitzende Schuhe können zu einem Sturz führen. Zudem gibt es personenbezogene Risikofaktoren wie die abnehmende Muskulatur und Balance. „Auch Krankheiten wie Demenz, starke Sehbeeinträchtigungen oder Schwindel steigern die Sturzgefahr erheblich“, sagt Küffel. Bei den medikamentenbezogenen Faktoren geht es darum, wie bestimmte Arzneimittel das Risiko erhöhen. Beruhigungs- oder Schlaf- tabletten senken zum Beispiel die Aufmerk-samkeit der Person, sodass sie unvorsichtiger wird.

Tipps für einen sicheren Gang
Wurden die Gefahren ermittelt, gilt es diese zu beseitigen. „Bei jedem Menschen fallen die Risikofaktoren unterschiedlich aus – daher gibt es kein allgemeingültiges Konzept zur Prävention, sondern individuelle Lösungsansätze“, sagt Küffel. In den eigenen vier Wänden sind sie häufig leicht umzusetzen. Teppiche sollten entfernt werden, in dunkeln Ecken hilft es, Lampen mit Bewegungsmelder anzubringen und Haltegriffe in der Dusche sowie neben der Toilette geben mehr Sicherheit. Da das Stürzen auf einer Treppe eine besonders große Gefahr darstellt, empfiehlt es sich, in mehrstöckigen Häusern einen Treppenlift oder zumindest stabile und sichere Handläufe anzubringen. Leichte Übungen für zu Hause helfen, die körperliche Fitness zu steigern. Dabei sollten vor allem die Arm- und Beinmuskulatur gestärkt werden, beispielsweise durch leichte Übungen mit Alltagsgegenständen wie einem Stuhl.

Nicht alleine in der Wohnung bleiben
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kommt es immer wieder vor, dass Senioren stürzen. Sobald es einmal passiert ist, steigt die Wahrscheinlichkeit für weitere Unfälle dieser Art erheblich. Die Gefahr: Leben Senioren allein und kommen nach einem unglücklichen Sturz nicht mehr von selbst hoch, kann es passieren, dass sie mehrere Stunden am Boden liegen. „Um älteren Angehörigen wieder ein sicheres Gefühl zu geben, hilft es oftmals, eine sogenannte 24-Stunden-Betreuungskraft einzustellen. Sie zieht bei den Betroffenen zu Hause ein und unterstützt sie bei alltäglichen Dingen wie Putzen, Einkaufengehen oder Arztbesuchen“, sagt Küffel. Kommt es dann zu einem Sturz, ist jemand in der Nähe, um zu helfen. (red)