Sport, Knochen und Gelenke

Auch Männer bekommen Osteoporose

Der Knochenstoffwechsel lässt mit den Lebensjahren nach. Dadurch werden mehr Knochenzellen ab- als aufgebaut. Frauen sind besonders davon betroffen, aber auch Männer sind nicht davor geschützt.

26.04.2017

Wenn die Dichte der Knochen deutlich sinkt, spricht man von Osteoporose – eine Knochenerkrankung, von der immer mehr Menschen betroffen sind. „Osteoporose ist kein reines Frauenproblem“, sagt Prof. Lorenz Hofbauer, Stoffwechselexperte und Direktor des UniversitätsCentrums für Gesundes Altern (UCGA) in Dresden. „Wir wollen den Weltosteoporosetag dazu nutzen, darauf aufmerksam zu machen, dass zunehmend auch Männer an Osteoporose erkranken.“
Zwar gibt es bei Männern keine wechseljahresbedingte Verschlechterung der Knochenstruktur, aber auch sie verlieren im Alter Knochensubstanz. „Daher raten wir jedem Mann über 70, die Knochendichte messen zu lassen“, so Prof. Hofbauer. „Wir gehen davon aus, dass Risikofaktoren für Osteoporose bei Männern Untergewicht, Rauchen, Alkohol, Diabetes oder auch vorangegangene Brüche sind.“ Hinzu kommen gesundheitliche Vorbelastungen wie rheumatoide Arthritis, eine Parkinsonerkrankung, Multiple Sklerose oder ein Schlaganfall. Negativ können sich auch dauerhaft eingenommene Medikamente auswirken – etwa das entzündungshemmende Prednisolon oder Säureblocker.
Programme zum Muskelaufbau oder ergänzende Einnahme von Kalzium und Vitamin D können bei der Vorbeugung helfen. Wegen des höheren Sturzrisikos im Alter und der zu erwartenden Knochenbrüche ist auch ein Balance-Training für ein besseres Gleichgewicht angezeigt. Ebenfalls können gut sitzendes, rutschfestes Schuhwerk und Hilfsmittel wie Gehstock, Rollator und Brillen helfen, Stürzen besser vorzubeugen. (red)