Mund, Zähne und Kiefer

Zahnpflege im Alter – was man beachten sollte

Freiliegende Zahnhälse, Parodontose, aber auch die "Dritten Zähne" bereiten vielen Älteren Schwierigkeiten. Mit diesen Tipps hat die Mundpflege mehr Erfolg.

30.12.2019

Im Wesentlichen unterscheidet sich die Zahnpflege 60 plus nicht von der im Erwachsenenalter. Viele ältere Menschen bekommen allerdings irgendwann Schwierigkeiten, die Plaque richtig zu sehen und sind motorisch nicht mehr so geschickt. „Daher rate ich zu Zahnbürsten, die einen breiten, gummierten Griff haben – am besten elektrisch, z. B. mit Schall“, sagt Prof. Dr. Stefan Zimmer, Sprecher der Informationsstelle für Kariesprophylaxe und Lehrstuhlinhaber für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke.

Mundspülungen mit Fluorid

Bei älteren Menschen ist Wurzelkaries an frei liegenden Zahnhälsen ein besonderes Problem. Zu Vorbeugung empfiehlt, Zimmer zweimal täglich eine Mundspülung mit Fluorid und antibakteriellen Wirkstoffen sowie eine Zahnpasta mit erhöhtem Fluoridgehalt. Darüber hinaus ist die zahnärztliche Kontrolle inklusive Zahnreinigung unerlässlich.
Gegen die zunehmende Mundtrockenheit, die Zahnfleischerkrankungen und Karies begünstigt, helfen regelmäßiges Trinken und Lebensmittel mit einem hohen Wassergehalt. „Sind Implantate, Kronen oder Brücken vorhanden, empfehle ich, diese mit einer Interdentalbürste auch am Zahnfleischrand gründlich zu reinigen“, so der Experte.

Die "Dritten" genauso pflegen

Hat man bereits herausnehmbare Dritte, sollten diese genauso gepflegt werden wie die eigenen Zähne: nach dem Essen die Prothese unter fließendem Wasser abspülen und zweimal täglich mit der Prothesenbürste reinigen. Wichtig: Die Prothese auch von innen putzen, wo sie auf dem Zahnfleisch aufliegt und keine Zahnpasta verwenden. Der Kunststoff würde sonst schnell weggeputzt, was die Funktion der Prothese einschränkt. Besser ist ein Spülmittel. (red)