Herz und Kreislauf

So schadet hohes Cholesterin dem Herzen

Hohe Cholesterinwerte sind gefürchtet. Oft werden sie mit einer ungesunden Lebensweise in Verbindung gebracht, was nicht in jedem Fall stimmen muss.

22.09.2020
Fastfood hat grundsätzlich keinen guten Ruf. Wer häufiger dazu greift, erhöht sein Herzinfarktrisiko deutlich.  Foto: AdobeStock/happy_lark Fastfood hat grundsätzlich keinen guten Ruf. Wer häufiger dazu greift, erhöht sein Herzinfarktrisiko deutlich. Foto: AdobeStock/happy_lark

Ein zu hoher Cholesterinspiegel im Blut erhöht das Risiko für Herzerkrankungen. Denn zu viel Cholesterin kann zu Ablagerungen und Schäden an den Wänden der Blutgefäße führen, warnt die Deutsche Herzstiftung. Das Risiko für Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) Herzinfarkt und Schlaganfall steigt. Allmählich verdicken sich diese Ablagerungen, die Wände der betroffenen Blutgefäße werden starrer und verengen sich. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Gefäßverschluss mit weitreichenden Folgen kommen. Beim Blutbild wird deshalb immer auch der Cholesterinspiegel ermittelt.
Häufig sind die Werte bei bestimmten Risikofaktoren, wie starkem Übergewicht, Diabetes mellitus, einer Unterfunktion der Schilddrüse oder bei einigen Lebererkrankungen, erhöht. Manche Fettstoffwechselstörungen sind auch angeboren.

Ungünstige Fettmoleküle

Cholesterin ist ein Fettmolekül, das als Bestandteil von Zellwänden und als Baustein von Hormonen benötigt wird. Tatsächlich stellt der menschliche Körper den größten Teil davon selbst her, und nur rund ein Viertel wird über die Nahrung aufgenommen. „Damit der Körper den Stoff im Blut transportieren kann, bindet er das Cholesterin an bestimmte Eiweiße“, weiß Prof. Dr. med. Martin Halle, Ärztlicher Direktor des Lehrstuhls und der Poliklinik für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin an der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität München. „Diese Fett-Eiweiß-Verbindungen werden in Abhängigkeit vom Transporteiweiß in zwei Klassen unterteilt: Es gibt die High-Density-Lipoproteine, abgekürzt HDL, und die Low-Density-Lipoproteine, die als LDL bezeichnet werden. Die einen (LDL) transportieren das Cholesterin in die Gefäßwände, die anderen (HDL) holen diese wieder heraus. Deshalb ist zu viel LDL schädlich für die Gefäße und fördert die Cholesterinablagerung und Gefäßverengung.“

Mittelmeerküche bevorzugt

Oft können erhöhte Cholesterinwerte aber schon durch einen durchdachten Speiseplan gesenkt werden: Die mediterrane Küche ist nicht nur beliebt, sondern auch gesund. Wenn beispielsweise tierische Fette durch Oliven- oder Rapsöl ersetzt werden und statt gebratenem Fleisch gegrillter Fisch und viel frisches Gemüse auf den Teller kommen, wirkt sich das in der Regel positiv auf die Cholesterinwerte aus.
Generell ist es wichtig, auf die tägliche Gesamtfettmenge zu achten. Mehr als 60 Gramm sollten es nicht sein – wobei schon eine Bratwurst mit rund 40 Gram Fett zu Buche schlägt und ein Croissant mit etwa 12 Gramm. Diese Lebensmittel sollten deshalb eher seltener verspeist werden. (eva)