Haut, Haare und Ästhetik

Die besten Schlaffrisuren

Wer morgen nicht aussehen möchte wie ein Mopp, sollte sich noch heute Gedanken über seine Nachtfrisur machen. Die richtige kann nämlich Haare und Spitzen vor Spliss schützen.

11.10.2019
Foto: AdobeStock/deagreez Ein schöner Dutt macht die Spitzen nicht kaputt.
Foto: Lilium Klinik

Dr. med. Reinhard Titel
Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie sowie Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
LILIUM Klinik Wiesbaden



Die Älteren von uns kennen sie noch: die Haarnetze, die sich Oma abends vor dem Schlafengehen über die Haare spannte. Und die Herren des Hauses trugen bis weit ins 20 Jahrhundert hinein eine Schlafmütze.
Was man als Kind einfach nur seltsam fand, hatte einen sehr guten Grund: Man schonte seine Frisur und vor allem die Haarspitzen. Die sind nämlich besonders splissanfällig, und durch das Gerubbel nachts auf dem Kissen wird es eben nicht gerade besser. Doch wer mag außerhalb eines Kosmetikstudios noch Haarnetze oder Schlafmützen tragen? Hier die besten Alternativen.

Der Gretchenzopf

Bevor es Haarnetze gab, gingen Mädchen und Frauen mit langen Haaren mit einem Zopf ins Bett, wahrscheinlich auch das Gretchen in Goethes Faust. Der wurde extra für die Nachtruhe geflochten. Warum? Die Haarspitzen werden beim Flechten im wahrsten Sinne des Wortes eingewickelt und können deshalb bei den unzähligen Wendemanövern in der Nacht nicht abbrechen. Wichtig nur: den Zopf nicht zu fest binden, sonst werden die Haare gequetscht. Morgens dann entflechten und ausgiebig kämmen. Das massiert auch gleich die Kopfhaut und fördert die Durchblutung. Dadurch werden die Haarwurzeln besser mit Nährstoffen versorgt. Schöner Nebeneffekt: wunderschöne Wellen und damit mehr Volumen im Haar. Wer viele Locken möchte, muss sich mehrere kleine Zöpfe flechten.

Der trendige Dutt

Bei jungen Männern schon wieder aus der Mode, bei jungen Frauen und Mädchen nach wie vor sehr beliebt: der Dutt. Auch er leistet der Haargesundheit nachts gute Dienste. Dazu ist er äußerst schnell aufgesteckt. Auch hier werden die empfindlichen Haarspitzen im eingeschlossen und liegen nicht auf dem Kissen, wo sie durch das nächtliche Wälzen aufgerieben werden können. Wichtig hier: Der Dutt sollte nicht mittig am Hinterkopf sitzen, sondern oben auf dem Kopf. Auch er sollte locker zusammengebunden sein und der Haargummi möglichst keinen Metallverschluss haben.

Offen und wild

Wer keine Lust auf alte Zöpfe und Dutts hat, sollte seine offenen Haare wenigstens etwas schützen. Hilfreich sind hier Kissenbezüge aus Seide oder Satin. Sie sind glatt und weich, während Baumwolle aufgeraut ist und, unsichtbar fürs Auge, an den Haaren scheuert. Ebenfalls ein guter Trick: Vor dem Schlafengehen ein Ölfluid oder ein Pflegespray in die Spitzen einarbeiten. So blieben die Haare länger geschmeidig, bekommen quasi im Schlaf noch eine Extra-Portion Pflege und sind nach dem Aufstehen leichter zu kämmen. (bibi)