Anzeige Gehirn, Psyche und Verhalten

Wenn der Körper für die Seele spricht

12.11.2019
Foto: Vitos Eltville

Dr. Throsten Bracher
Facharzt für Psychosomatische Medizin,
Psychiatrie und Psychotherapie
zukünftiger Klinikdirektor der
Vitos Klinik für Psychosomatik
Eltville



Die Psyche leidet, wenn es dem Körper schlecht geht. Seelische Belastungen können sich umgekehrt aber auch körperlich bemerkbar machen. Redensarten wie: „Ein Problem liegt mir im Magen“ weisen auf dieses Zusammenspiel zwischen Seele (Psyche) und Körper (Soma) hin.
Halten hartnäckige körperliche Beschwerden, wie Magen-Darm-Probleme oder Rückenschmerzen über einen längeren Zeitraum an und führt die organische Diagnostik nicht zu einer ausreichenden Erklärung für diesen Umstand, steckt womöglich eine psychosomatische Ursache dahinter.
Vor allem längere seelische Belastungen, Konflikte, Enttäuschung und Verlusterlebnisse können sich über den Körper ausdrücken. Dies betrifft häufig Menschen, denen es schwerfällt, bestimmte Emotionen zu spüren, weil z. B. Gefühle wie Ärger mit Schuldgedanken verbunden sein können. Wer schon mehr als sechs Monate unter körperlichen Symptomen unbekannter Ursache leidet und trotz der bisherigen Behandlung keine Besserung spürt, sollte sich deshalb psychotherapeutische Hilfe suchen. Diese gibt es bei Fachärzten für psychosomatische Medizin oder Psychiatrie sowie bei ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeuten.
Eine Psychotherapie kann helfen, mehr Zugang zu den Gefühlen zu bekommen und die eigentliche Ursache der körperlichen Schmerzen aufzulösen. Auch der Einsatz bestimmter Medikamente, so genannter Psychopharmaka, kann individuell in Betracht kommen.