Frauen- und Männergesundheit

Im Sommer viel trinken – gegen Harnsteine

Wasser und Tees sind nicht nur in der heißen Jahreszeit gesund und ein Muss. Sie beugen auch schmerzhaften Steinleiden vor.

30.08.2020
Durst löschen tut gut und beugt Harnsteinen vor.   Foto: AdobeStock/kieferpix Durst löschen tut gut und beugt Harnsteinen vor. Foto: AdobeStock/kieferpix
Foto: Alexander Sell

Dr. Clara Park
Radiologin
RNS Gemeinschaftspraxis
Wiesbaden



Harnsteinerkrankungen sind eine äußerst unangenehme und schmerzhafte Angelegenheit. Aufgrund ihrer steigenden Häufigkeit gelten sie in Deutschland mittlerweile als Volkskrankheit. Vor allem im Sommer hat diese Form der Erkrankung Hochkonjunktur.

Häufig ein Notfall

Die heißen Sommermonate führen laut der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) zu einer Häufung von Harnsteinerkrankungen. Die hohen Temperaturen, Schwitzen sowie eine damit oftmals einhergehende unzureichende Flüssigkeitsaufnahme begünstigen neben ganzjährlichen Faktoren wie Übergewicht und falscher Ernährung die Krankheit. „Harnsteinerkrankungen sind der häufigste Anlass für eine urologische Notfalleinweisung“, sagt Prof. Dr. Thomas Knoll von der DGU. „Etwa jeder zehnte Deutsche wird zumindest einmal in seinem Leben einen Stein bilden.“ Männer seien davon statistisch häufiger betroffen als Frauen, Ältere häufiger als Jüngere.
Bei kleineren Steinen ist die Therapie unkompliziert. Sie werden unter Mithilfe von Medikamenten und ausreichender Flüssigkeitszufuhr einfach spontan ausgeschieden. Laut Deutschem Ärzteblatt führt das in 80 Prozent der Fälle zum Erfolg.

Möglichkeiten der Therapie

Bei größeren Nieren- und Harnleitersteinen gibt es mittlerweile ein Spektrum an Therapiemöglichkeiten abseits von offenen Schnittoperationen. Mediziner greifen zu Verfahren wie der Zertrümmerung der Steine durch Schallwellen von außen.
Diese sogenannte extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) hat eine Erfolgsquote von 50 bis 80 Prozent. Als noch deutlich effektiver erweist sich die – allerdings invasivere – Ureterorenoskopie mit einer Erfolgsquote von 95 Prozent. „Bei den minimalinvasiven Therapien hat die ESWL in den letzten Jahren gegenüber der Ureterorenoskopie erheblich an Stellenwert verloren“, bestätigt auch Urologe Knoll. (red)