Augen, Nase und Ohren

Schwerhörig durch Borreliose?

Zecken werden für vieles verantwortlich gemacht. Sogar für ein nachlassendes Gehör. Das droht tatsächlich, wenn sie Menschen mit Borreliose-Bakterien infizieren und diese Erkrankung nicht rechtzeitig behandelt wird.

26.03.2018
Ab März bringen sich die ersten Zecken in Stellung.  Foto: vrm Ab März bringen sich die ersten Zecken in Stellung. Foto: vrm

Das Frühjahr naht mit großen Schritten. Und durch den milden Winter dürfte die Zeckenpopulation in diesem Jahr besonders groß ausfallen. Eine Krankheit, die durch die winzigen Spinnentierchen übertragen werden kann, ist Borreliose. Zecken, die Träger des Bakteriums mit dem harmlos klingenden Namen „Borrelia burgdorferi“ sind, können diesen Erreger bei einem Biss auf den Menschen übertragen. Das Problem: Die Infektion verläuft oft unbemerkt. Eine vermeintliche Erkältung, manchmal eine kreisrunde Rötung um den Einstich herum – sonst nichts.

Angriff auf das Innenohr

Bleibt die Infektion unbehandelt, manifestiert sich eine chronische Erkrankung, in deren Verlauf Nerven und Gelenke angegriffen werden können. Aber auch das Gehör kann im Zuge einer Borreliose in Mitleidenschaft gezogen werden. Es droht eine Schallempfindungsschwerhörigkeit, bei der Teile des Innenohrs geschädigt werden. Zwar werden dann die Schallsignale noch gut empfangen, aber im Endeffekt verändert wahrgenommen. Zunächst gehen die hohen Frequenzen verloren, später auch die tieferen Töne. Laut HNO-Ärzte im Netz handelt es sich hierbei also eher um eine Fehlhörigkeit, als um eine Schwerhörigkeit. Für die Betroffenen ist das gleichwohl egal. Ihr Gehör ist beeinträchtigt. Obwohl nur wenige Borreliose-Kranke davon betroffen sein sollen, ist es wichtig, auf mögliche Einschränkungen zu achten.

Zeckenschutz beugt vor

Die beste Vorbeugung ist und bleibt aber der Schutz vor den Zecken und eine konsequente Antibiotika-Therapie nach einer vermuteten Borreliose-Infektion.
Wer in Wald und Flur unterwegs ist, sollte möglichst langärmlige Shirts und Hosen sowie eine Kopfbedeckung tragen. Auch eine helle Farbe schreckt die Blutsauger ab. Eine andere Möglichkeit ist die Abschreckung durch bestimmte Duftstoffe in sogenannten Repellents, die man auf die Haut aufträgt. (red)