Augen, Nase und Ohren

Mittelohrentzündung trifft nicht nur Kinder

08.09.2022
Eine Mittelohrentzündung ist schmerzhaft, klingt aber in den meisten Fällen nach einigen Tagen von selbst wieder ab. 	 Foto: AdobeStock/Elnur Eine Mittelohrentzündung ist schmerzhaft, klingt aber in den meisten Fällen nach einigen Tagen von selbst wieder ab. Foto: AdobeStock/Elnur

Nahezu jeder hat es schon einmal erlebt: Plötzlich treten heftige, stechende und pulsierende Ohrenschmerzen auf, die von starkem Druckgefühl auf die Ohren begleitet werden. Man hört schlechter als normalerweise und fühlt sich krank. Manchmal kommt noch Fieber dazu. Eine Mittelohrentzündung wird oft durch einen Infekt wie eine Erkältung ausgelöst. Häufig sind kleine Kinder betroffen, bei denen die Krankheit oft innerhalb weniger Tage von selbst wieder abklingt.
Das Mittelohr und der Nasen-Rachenraum sind über die Ohrtrompete verbunden. Ist diese

beispielsweise durch eine Erkältung – angeschwollen, kann das Mittelohr nicht mehr richtig belüftet werden, was eine Entzündung begünstigt. Manchmal staut sich Sekret hinter dem Trommelfell, das einreißen kann. Was erschreckend klingt, bringt dem Patienten zunächst Erleichterung, denn dann lassen die Ohrenschmerzen nach und das Sekret fließt einfach in den Gehörgang ab. Der HNO-Arzt kann allerdings auch nachhelfen, damit das Sekret abfließen oder abgesaugt werden kann: Dazu setzt der Arzt einen winzigen Schnitt in das Trommelfell, so dass das Sekret herausfließen kann. Beim Erwachse
nen geschieht das unter örtlicher Betäubung, bei Kindern unter Vollnarkose. Der Schnitt verheilt nach einigen Tagen von selbst. Gefährlich wird es allerdings, wenn Bakteriengifte vom Mittelohr aus in das Innenohr eindringen. Dann kann es zur weiteren Hörminderung, zu Tinnitus und Schwindelanfällen kommen, wie die Apotheken-Umschau berichtet.
Wenn Viren der Auslöser der Mittelohrentzündung sind, helfen keine Antibiotika. Grundsätzlich ist es gut, sich zu schonen, viel zu trinken und die Schmerzen fallweise mit entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten zu lindern. Ist allerdings das Trommelfell gerissen oder wenn eine Mittelohrentzündung auf beiden Seiten vorliegt, wird meist doch ein Antibiotikum eingesetzt.

Wenn die Betroffenen erkältet sind und die Nase verstopft ist, können auch abschwellende Nasensprays oder -tropfen eingesetzt werden. Allerdings müssen sie bei Kindern altersgerecht genau nach der Vorgabe des HNO-Arztes beziehungsweise des Apothekers verabreicht werden. Auch Erwachsene dürfen Nasensprays oder -tropfen nur eine begrenzte Zeit lang anwenden. (eva)