Augen, Nase und Ohren

Brille kann vor Stürzen schützen

Rund die Hälfte der Senioren in Pflegeheimen haben eine Sehstörung. Das erhöht die Gefahr von Stürzen und damit größerer Pflegebedürftigkeit. Mehr Kontrollen und Sehhilfen könnten vorbeugen.

04.04.2017
Das Augenlicht verändert sich mit den Jahren.  Foto: drubig-photo Foto: drubig-photo

Unbehandelte Augenerkrankungen und Einschränkungen im Sehvermögen bringen nicht nur die Gefahr einer Erblindung mit sich. Auch übersehene Teppichkanten oder Stufen können Stürze verursachen und Knochenbrüche verursachen, die nicht selten zu Pflegebedürftigkeit oder sogar vorzeitigem Tod führen.
In den Pflegeheimen hat rund die Hälfte der Bewohner Sehprobleme. Das zeigt die Studie OVIS (Ophthalmologische Versorgung in Seniorenheimen) der Stiftung Auge. Bei rund 40 Prozent der Bewohner stellt dabei der Weg zum Augenarzt die größte Hürde dar.
Stürze haben für Senioren dramatischere Folgen als für jüngeren Menschen, da ihre Knochen nicht mehr so stabil sind. Oft ist dadurch auch der Heilungsprozess sehr langwierig. Eine Fraktur am Hüftgelenk ist der häufigste Grund für eine Einlieferung ins Krankenhaus bei über 85-jährigen Frauen. Rund die Hälfte dieser Patientinnen ist anschließend hilfs- oder pflegebedürftig.
Dabei benötigen Senioren oft nur die richtige Brille oder eine einfache Behandlung. Dies zeigt ebenfalls die Studie OVIS, welche die augenärztliche Versorgungssituation in Seniorenheimen genauer untersuchte. „Diese Studie ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Lebenssituation von Senioren: Regelmäßige augenärztliche Kontrollen und Sehtests helfen, schwere Augenerkrankungen frühzeitig zu erkennen, bevor das Sehvermögen Schaden nimmt und der Grad der Pflegebedürftigkeit dadurch möglicherweise weiter zunimmt“, ist sich Professor Dr. med. Frank G. Holz, Vorsitzender der Stiftung Auge und Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn, sicher.(red)