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Vorsicht vor Wechselwirkungen bei Medikamenten-Mix und Lebensmitteln!

28.02.2021
Foto: Dr. med. Jascha Wiechelt, Otto-Fricke-Krankenhaus

Dr. med. Jascha Wiechelt
Chefarzt Geriatrie
Otto-Fricke-Krankenhaus
Bad Schwalbach/Wiesbaden



In der kalten Jahreszeit kompensiert so mancher mangelnde Sonnenstunden und Bewegung mit Vitamin-Tabletten oder einer Extraportion Obst. Klingt gesund – kann sich aber ins Gegenteil verkehren, falls gleichzeitig Medikamente eingenommen werden. Denn die Ernährung kann die Wirkung von Arzneimitteln stark verändern. Die Folgen können erheblich sein.
Gleiches gilt, wenn betagte Patienten zu viele Medikamente gleichzeitig einnehmen. Durch diese Polymedikation, auch „Multimedikation“ oder „Polypharmazie“ genannt, steigt die Wahrscheinlichkeit von unerwünschten Wechsel- und Nebenwirkungen.
Aber auch als gesund geltende Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel können die Wirkung von Arzneimitteln verändern – und das ganz unabhängig vom Alter der Person. Es gibt nicht ohne Grund immer den Hinweis in Beipackzetteln, ob ein Medikament vor, beim oder nach dem Essen eingenommen werden soll. Das muss beachtet werden, sonst kommt vom Wirkstoff im Blut entweder zu wenig oder zu viel an.
Auch natürliche, unveränderte Lebensmittel können Probleme bereiten, denn auch Pflanzliches, wie z. B. Johanniskraut und Grapefruit, kann zusammen mit Medikamenten giftig sein. Johanniskraut gilt als Hausmittel mit stimmungsaufhellendem und angstlösendem Effekt. Je nach Menge kommt es aber zu drastischen Wechselwirkungen. Und bei der Grapefruit kann der Bitterstoff für massive Interaktionen bei der Aufnahme von Arzneimitteln sorgen.