Alters- und Palliativmedizin

Schluckstörungen nicht ignorieren

Ältere und demente Menschen haben häufiger Schluckstörungen als andere. Doch nichts mehr zu essen und zu trinken, ist keine Option. Wie man helfen kann.

16.03.2020
Probleme beim Essen und Trinken sollte man unbedingt ernst nehmen. Eine Therapie kann helfen.	Foto: Adobe Stock/Racle Fotodesign Probleme beim Essen und Trinken sollte man unbedingt ernst nehmen. Eine Therapie kann helfen. Foto: Adobe Stock/Racle Fotodesign

Nach einem Schlaganfall, bei Multipler Sklerose (MS), Parkinson oder Amyotropher Lateralsklerose (ALS), also überwiegend im Zusammenhang mit neurologischen Erkrankungen, kommt es häufig zu Schluckstörungen – sogenannten Dysphagien. Auch Demenz oder Erkrankungen in Hals und Speiseröhre können die Nahrungsaufnahme beeinträchtigen, schreibt der Deutsche Bundesverband für Logopädie e. V. (dbl) auf seiner Internetseite.

Gefährlicher Wassermangel

Die Folgen für die Betroffenen könnten mitunter gefährlich sein. Denn ein verschluckter Bissen oder in die Lunge geratene Flüssigkeit kann die Atemwege versperren. Auch führt das ständige Verschlucken dazu, dass diese Menschen weniger essen und trinken als sie müssten und es ihren Bedürfnissen entspricht.
Mangelernährung und Austrocknung aber sind besonders für ältere Menschen ein zusätzliches Gesundheitsrisiko. Denn wenn Nährstoffe, Vitamine und Flüssigkeit fehlen, können die Organe nicht mehr einwandfrei funktionieren.
Deshalb sollten Angehörige eine Dysphagie frühestmöglich erkennen lernen und den Arzt oder das Pflegepersonal informieren.

Symptome und Therapie

Zu den typischen Symptomen zählen laut dbl zu häufiges Husten während oder nach dem Essen, Schmerzen beim Schlucken, ungewollte Gewichtsabnahme und unerklärliche Fieberschübe zu den typischen Symptomen. Auch Speichel oder Nahrung, die aus dem Mund herauslaufen, etwa durch Lähmungen im Bereich der Zunge, der Wangen und Lippen können auf eine Schluckstörung hindeuten.
Der Verband rät, selbst bei einem Verdacht ärztlichen Rat einzuholen. Denn eine logopädische Schlucktherapie kann helfen, den Betroffenen und deren Angehörigen den Umgang damit im Alltag zu erleichtern. (red)