Alters- und Palliativmedizin

Schlaganfall früher erkennen

Viele Ersthelfer sind unsicher, worum es sich handelt. Wertvolle Zeit verstreicht. Dabei gibt es ein ganz simples Testverfahren.

23.12.2019

Der „Hirninfarkt“ ist die zweithäufigste Todesursache weltweit. In den meisten Fällen sind jedoch Laien in der Nähe des Betroffenen, von denen die wenigsten wissen, woran man einen Schlaganfall erkennt. Schnelle Hilfe bleibt deshalb meist aus. Auf einer Pressekonferenz im Vorfeld des Weltschlaganfalltags am 29. Oktober erinnerte die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) daran, anhand welcher Symptome jeder den Ernst der Lage erkennen kann.

FAST-Test

Das Problem: Schlaganfall-ähnliche, neurologische Symptome, wie Bewusstseinsstörungen, Lähmungen und starke Kopfschmerzen, können auch bei Patienten mit schwerer Migräne oder Epilepsie auftreten. „Als schnelle und laientaugliche Entscheidungshilfe hat sich der sogenannte FAST-Test bewährt, der die häufigsten Schlaganfallsymptome abfragt“, sagt Prof. Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz, Pressesprecher der DSG und Chefarzt an der Klinik für Neurologie am Evangelischen Krankenhaus Bielefeld-Bethel.

Wichtige Warnsignale

FAST steht dabei für Face, Arm, Speech und Time: Zunächst wird der Betroffene um ein Lächeln gebeten (Face). Verzieht sich dabei das Gesicht einseitig, deutet das auf eine Gesichtslähmung hin. Im zweiten Schritt soll der Betroffene die Arme nach vorne strecken und dabei die Handflächen nach oben drehen. Bei einer – meist einseitigen – Lähmung kann ein Arm die Hebung und/oder Drehung nicht mitvollziehen. Schließlich wird er gebeten, einen einfachen Satz nachzusprechen (Speech). Gelingt dies nicht oder nur sehr undeutlich, ist das ebenfalls als Warnsignal zu werten. „Ist einer der drei Tests auffällig, muss sofort die 112 gewählt werden“, so Schäbitz – das vierte Stichwort „Time“ soll daran erinnern, dass in diesem Fall jede Minute zählt. (red)