Anzeige Alternative Heilmethoden

Blutegeltherapie gegen Schmerzen und Entzündungen

01.11.2020
Foto: MIRIAM BENDER

Dr. Friederike Kretschmer
Fachärztin für Anästhesiologie, Spezielle Schmerztherapie, Palliativmedizin
Schmerz- und Palliativzentrum Rhein-Main üBAG
Wiesbaden



Die Blutegeltherapie ist eines der ältesten Naturheilverfahren. Heute werden damit vorwiegend Gelenkentzündungen oder Arthrosen, Sehnenscheidenentzündungen, Nerven oder Muskelschmerzen behandelt. Aber auch bei Thrombosen, Krampfadern und auch bei Bluthochdruck ist diese Therapie wirksam.
Die Egel werden an Schmerzpunkten, einer Entzündung oder Schwellung angesetzt. Der Blutentzug verbessert die Blutzirkulation und bringt entzündliche Flüssigkeitsansammlungen zum Abfluss. Während des Saugens sondert der Speichel eines Egels Sekret mit verschiedenen Proteinen ab, die entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken. Diese Wirkung beruht auf dem Bissreiz, den im Speichel enthaltenden insgesamt 30 Substanzen, der Bakterienflora der Egel und dem Aderlass. Nebenwirkungen treten selten auf.
Das Anbeißen eines Egels erzeugt einen kleinen Nadelstich mit einem leichten Brennen. Nach einer Saugdauer von 15 Minuten bis zu einer Stunde sind die Würmer satt und fallen von selbst ab.
Um die Bissstelle herum kann es zu kleinen Blutergüssen kommen. Auch treten leichte Schwellungen sowie ein Juckreiz auf. Sehr selten kann es zu einer Infektion um die Bissstelle kommen. Diese muss dann möglicherweise mit einem Antibiotikum behandelt werden.
Eine Übertragung von Krankheiten ist nicht möglich, da die Blutegel unter kontrollierten Bedingungen gezüchtet werden und jeder Egel nur ein einziges Mal zur Behandlung angesetzt wird.