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Wie Patienten ihre Schalter gegen Schmerzen finden und umlegen können

30.11.2020
Foto: Prof. Dr. med. Ralf Nickel

Prof. Dr. med. Ralf Nickel
Direktor der Klinik für
Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken
Wiesbaden



Der Fakir auf dem Nagelbett weiß, wie er Schmerzen ausschaltet. Er lenkt seine Aufmerksamkeit weg von den Nagelspitzen, die sich in die Haut bohren. Das zeigt: Bei Schmerzen geht es nicht nur um Biologie. Auch psychische und soziale Einflüsse wirken mit. Und für alle drei Bereiche gibt es Schalter, die man umlegen kann.
Bei akuten Schmerzen, die als Warnsignal Stunden bis wenige Wochen anhalten, können Tabletten, Salben und Spritzen eine geeignete Therapie sein. Für chronische Schmerzen reicht diese Behandlung der körperlichen Symptome in der Regel nicht mehr aus. Sie kann sogar zusätzliche Beschwerden verursachen: neben Abhängigkeit etwa medikamenteninduzierte Kopfschmerzen.
Bewährt hat sich ein individueller und selbstwirksamer Ansatz. Im ersten Schritt erforschen Patientinnen und Patienten ihren Schmerz, etwa mit Hilfe eines Schmerztagebuchs: In welcher Situation wird er besser, wann schlechter? Wie genau fühlt er sich an? Anhand der Notizen leiten Ärzte für Spezielle Schmerztherapie, Psychosomatiker oder ärztliche und psychologische Psychotherapeuten sowie Hausärzte, die eine ganzheitliche Behandlung anbieten, weitere Schritte ein. Sie führen heraus aus dem Negativzirkel aus Schmerz, depressiver Verstimmung und sozialer Isolation. So stärken sie das Selbstwertgefühl und ermuntern, wieder aktiv zu werden.
Mehr Infos dazu gibt es auf dem neuen Gesundheitsportal der Stadt Wiesbaden mymedAQ.de.