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Ständig müde - was steckt dahinter?

24.03.2021
Foto: Dr. Osama Abu Hassan Foto: Dr. Osama Abu Hassan

Dr. med. Osama Abu Hassan
Facharzt für Innere Medizin,
Leiter des Schlaflabor Wiesbaden,
Schlafmedizin, Somnologie (DGSM),
Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin



Nach Sauna, Sport, einem körperlich und emotional anstrengenden Tag, während einer Schwangerschaft, beim Wechsel ins Frühjahr oder nach einer zu kurzen Nacht ist man normalerweise auch tagsüber müder als sonst. In der Nacht erholt sich der Körper dann in der Regel davon. Wer aber trotz ausreichendem Schlaf – von täglich sechs bis acht Stunden für Erwachsene – auch am Tage permanent müde ist, sollte den Ursachen dafür näher auf den Grund gehen. Denn auch Erkrankungen der Leber, der Schilddrüse, der Psyche oder eine Krebstherapie können Gründe dafür sein. Ebenso belegen aktuelle Studien, dass eine scheinbar grundlose und dauerhafte Tagesmüdigkeit ein frühes Warnzeichen der Alzheimer-Erkrankung sein kann. Auch regelmäßige, gefährlich lange Atemaussetzer in der Nacht (med. „Schlafapnoe“) können eine medizinisch relevante Tagesmüdigkeit nach sich ziehen. Hierbei ist auch das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht.
Es ist schwierig bis unmöglich, den Grad der eigenen Tagesmüdigkeit selbst einzuschätzen. Im Schlaflabor, etwa im Rahmen einer Polysomnographie wird die persönliche Schlafqualität und -struktur auf mehreren Ebenen methodisch sicher erfasst. Gemessen werden Atmungs- und Hirnaktivität, Motorik und das Herz-Kreislauf-System im Schlaf. Dank dieser Methode kann man feststellen, ob es sich bei der Tagesmüdigkeit um eine behandlungsbedürftige Schlafstörung handelt, oder nicht.