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Gedächtnistraining im Alter? Es lohnt sich!

26.12.2019
Foto: Thomas Helmenstein

Thomas Helmenstein
Dipl.-Psychologe, Klinischer Neuropsychologe
Otto-Fricke-Krankenhaus



„Wer rastet, der rostet!“ – gilt das auch für das Gedächtnis? Nimmt es im Alter nicht so stark ab, dass alles Training vergebliche Liebesmüh` ist? Nein, denn für das Lernen gibt es keine Altersgrenze. Das ist in vielen Studien gut belegt. Aufgrund der Anpassungsfähigkeit des Gehirns lernen Ältere tatsächlich gleich gut wie Jüngere – sie lernen nur anders und es kommt auf die Bedingungen an. Ältere profitieren z. B. davon, wenn das Lernmaterial aus dem Alltag vertraut ist, auf die veränderte Sinnesleistung Rücksicht nimmt (durch Schriftgröße, Kontraste, Beleuchtung etc.), man beim Lernstoff im Voraus schon weiß, was auf einen zukommt, das Lerntempo selbst bestimmt werden kann und das Training persönliche Stärken und Bedürfnisse berücksichtigt.
Moderne Trainingsmethoden beziehen dies mit ein. Leider haben auch hier die Götter vor den Erfolg den Schweiß gesetzt. Für die eigene Motivation ist es deshalb wichtig, dass das Training Spaß macht, aber vor allem, dass man weiß, auf welches Ziel hin man lernt. Je besser sich das Training dabei in den Alltag einbinden lässt, umso nachhaltiger wird der Erfolg sein. Die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen ist also keine Floskel, sondern eine Voraussetzung für den Erhalt der geistigen Fitness und der Alltagskompetenzen bis ins hohe Alter. Man kann auch mit Blick auf unser Denk- und Lernzentrum, das Gehirn, sagen: „Use it or loose it!“.