Sport, Knochen und Gelenke

Wanderlust – ohne Frust

Die Zahl der Wanderer könnte dieses Jahr neue Rekorde erreichen. Vor allem Anfänger sollten auf das richtige Schuhwerk achten. Sonst drohen schmerzhafte Andenken an das Freizeitvergnügen.

12.07.2020

Die Deutschen haben das Wandern für sich entdeckt. In Zeiten wie diesen, in denen Fernreisen ausfallen, zieht es immer mehr Menschen in die heimischen Wälder. So registrierte der Landesbetrieb Wald und Forst Nordrhein-Westfalen bereits Ende März eine auffällige Steigerung der Besucher, unter anderem in der Eifel. Auch der Deutsche Wanderverband geht von einer massiven Zunahme der Zahlen im Laufe des Sommers aus. Gerade für Anfänger ist es dabei wichtig, das richtige Schuhwerk zu benutzen, damit die Füße nicht hinterher schmerzen. Deshalb gibt es bei der Auswahl des Schuhwerks einiges zu beachten.
Zunächst die Frage: Wohin soll es gehen? Eine lockere Trekkingtour bringt andere Anforderungen mit sich als eine ausgiebige Wanderung in schwierigem Terrain. Der Multifunktionsschuh, der für den kleinen Spaziergang im Park taugt, kann sich im Gelände schnell als ungeeignet erweisen.

Testen und einlaufen

Deshalb ist es wichtig, sich im Fachgeschäft beraten zu lassen und vor allem ausgiebig auszuprobieren. Das Online-Portal Naturnaher Tourismus empfiehlt, die Schuhe im Laden mindestens 15 Minuten auszuprobieren und dabei Situationen wie Rennen, Sprünge und abruptes Abstoppen einzubeziehen. Wenn es hier bereits drückt oder schmerzt: ab zum nächsten Modell!
Ist ein passender Schuh gefunden, sollte er vor der ersten Wanderung eingelaufen werden. Das kann auch bei täglichen Routinen wie dem Gang zum Supermarkt geschehen.
Auch die Wahl der richtigen Socken ist wichtig. In Baumwollsocken schwitzt man leicht, was Blasen begünstigt. Trekkingsocken mit flachen Nähten sind hier die bessere Wahl.

Einlegesohlen wählen

Für noch mehr Komfort und weniger Risiken bei Wandertouren sorgen die richtigen Einlegesohlen. In der Regel werden Wanderschuhe im Geschäft mit einfachen Einlegesohlen verkauft. Für Menschen mit orthopädischen Problemen wie Fußfehlstellungen, Senk- oder Spreizfüßen dürften sie allerdings nicht ausreichen. Sie brauchen orthopädische Einlegesohlen. Diese können aber auch für Fußgesunde eine Lösung sein. Denn sie stärken den Fuß und eine gesunde Fußstellung, geben mehr Halt und helfen bei der Vermeidung von Knieschmerzen.
Um abzuklären, was für die Füße am besten geeignet ist, sollte man sich von einem Orthopäde oder einem Orthopädieschuhmacher beraten lassen.
Natürlich kann es bei jeder Tour trotz aller Vorsorge zu schmerzhaften Problemen an den Füßen kommen. Deshalb sollten nicht nur Wander-Neulinge immer Blasenpflaster und Socken zum Wechseln mit dabei haben. (dho)