Sport, Knochen und Gelenke

Sportlich bleiben – trotz Blasenschwäche

Inkontinenz zwingt viele zum Rückzug aus dem öffentlichen Raum. Darunter leidet auch das Bewegungsvolumen. Dabei gibt Sportarten, die sich gut damit vertragen.

09.04.2021

Mehr Sport zu treiben, ist gerade in Zeiten der Pandemie schwierig. Wer kann, verlagert seine Aktivitäten an die frische Luft, wandert, joggt oder fährt Rad. Aber selbst dort ist sportliche Betätigung für rund fünf Millionen Menschen in Deutschland nicht gerade leicht. Der Grund: Sie leiden an Inkontinenz, verlieren ungewollt Urin. In der Öffentlichkeit mehr als nur ein unangenehmes Gefühl. Dabei ist körperliche Aktivität kein Hindernis bei Blasenschwäche. Die aktuelle Studie „Mythos Inkontinenz“ zeigt, welche Sportarten möglich sind. Für die Studie wurden im Auftrag von Ontex Healthcare Deutschland mehr als 1000 Bundesbürger befragt. Das Unternehmen wollte von den Studienteilnehmern wissen, welche Sportarten sich ihrer Einschätzung nach für Menschen eignen, die an Inkontinenz leiden. Rund 55 Prozent der Befragten entschieden sich für Yoga und Pilates, 43 Prozent für Schwimmen, 42 Prozent für Wandern und Walking und 32 Prozent für Radfahren. Mit dieser Einschätzung liegen die Befragten genau richtig: Sanfte Übungen bei Yoga und Pilates helfen, die Muskulatur des Beckenbodens zu kräftigen. Schwimmen und Radfahren wiederum entlasten den Beckenboden. Weniger geeignet sind Sportarten, bei denen Betroffene springen, abrupt starten oder stoppen müssen. Nur 10 Prozent können sich Tennis, Squash und Badminton mit einer Inkontinenz vorstellen. Beim Joggen ist ebenfalls Vorsicht geboten. Zwar sind 25 Prozent der Befragten der Meinung, dass Laufen auch bei Blasenschwäche geeignet ist, doch insbesondere auf hartem Untergrund können Erschütterungen die Blase reizen. Mit ein paar Vorkehrungen muss aber niemand auf seinen Lieblingssport verzichten. Einfach vor dem Start noch einmal auf die Toilette gehen. (red)