Sport, Knochen und Gelenke

Schulterschmerzen beim Blick nach unten?

Seit der Homo Sapiens wieder freiwillig den Rücken krümmt, nehmen Beschwerden am Schultergelenk zu. Ausgleich zu Handy & Co. wäre wichtig.

17.07.2020
Foto: AdobeStock/highwaystarz Foto: AdobeStock/highwaystarz

Smartphones, Tablets, PCs und Notebooks sind längst ständige Begleiter im Alltag. Die Dauernutzung kann jedoch gesundheitliche Konsequenzen haben, unter anderem für die Schulter – ein Problem, dass durch Corona besonders in den Fokus gerückt wird.
Laut einer Statistik des Digitalverbandes Bitkom nutzen 81 Prozent der Menschen in Deutschland intensiv Handys und Tablets.

Einseitige Haltung schadet

Homeoffice, eingeschränkte Freizeitmöglichkeiten und der Drang, ständig auf dem neuesten Stand zu sein, dürften die Nutzungszahlen noch weiter nach oben treiben. Eine einseitige und falsche Haltung kann zu einem Engpass unterm Schulterdach (Impingement-Syndrom) führen.
Der Grund: Beim Blick auf das Display ist der Kopf meist gesenkt. Laut Facharzt Dr. Thomas Schwingenschlögl aus Österreich wirken dabei Kräfte von 27 Kilogramm auf Nacken und Schulter. Das kann zu einer chronischen Überbelastung der Sehnen und schmerzhaften Entzündungen führen. Wird der Schulterbereich dauerhaft durch eine schlechte Haltung eingeengt, steigt außerdem das Risiko für Muskel- und Sehnenrisse. Ein typisches Anzeichen für ein Impingement-Syndrom ist, wenn das seitliche Anheben des Armes ab etwa 60 Grad zu Schmerzen führt oder gar nicht möglich ist. Viele Betroffene nehmen dann eine Schonhaltung ein, was zu weiteren Problemen wie Bewegungsmangel führt.

Den richtigen Sport wählen

Dabei ist Bewegung das beste Mittel, um Schmerzen und Fehlhaltungen zu vermeiden. Ausgleichssport stärkt die Muskeln gegen einseitige Belastung. Doch nicht alles eignet sich. Brustschwimmen oder intensives Rennradfahren etwa kann den Nacken- und Schulterbereich weiter belasten.
Betroffene sollten bei akuten Schmerzen einen Facharzt für Orthopädie aufsuchen. (red)