Sport, Knochen und Gelenke

Schmerzen beim Greifen?

Die Hände müssen jeden Tag funktionieren. Nicht selten mutet man ihnen dabei zu viel zu. Wucherungen und Knötchen können die Finger dann krumm machen.

20.11.2019

Die Funktion der Hände kann man kaum ersetzen. Kein Wunder, sind sie, außer während wir schlafen, rund um die Uhr im Einsatz. Doch Schmerzen können ihre Aktivitäten stark einschränken. Eine Ursache dafür können Bindegewebswucherungen an der Handinnenfläche sein, das Krankheitsbild des „Morbus Dupuytren“. Sie sind gutartig, müssen aber behandelt werden.

Männer häufiger betroffen

Entdecker dieser Erkrankung ist der französische Arzt Guillaume Dupuytren, der 1831 erstmals vor seinen Studenten darüber sprach. Betroffen sind vor allem Männer ab 50, bei Frauen verläuft die Krankheit in abgeschwächter Form und auch erst in höherem Lebensalter. Allein in Deutschland werden laut der Deutschen Dupuytren-Gesellschaft e. V. (DDG) pro Jahr insgesamt etwa 40.000 Dupuytren-Patienten stationär oder ambulant behandelt, die Gesamtzahl der Betroffenen in Deutschland liegt jedoch Schätzungen zufolge bei mehr als 1,3 Millionen.

Knoten und Wucherungen

Das Bindegewebe hat die Aufgabe, die Sehnen und Nerven der Hand zu schützen, etwa beim Tragen, Stemmen oder Abstützen. Schrumpft das Bindegewebe und verdichtet es sich, können daraus die Wucherungen entstehen.
Zuerst sind es nur Knoten. Später können sich ganze Bindegewebsstränge über die Handinnenfläche, von der Hohlhand bis zur Fingerbasis, ziehen. Patienten fällt es schwer, die betroffenen Finger zu strecken. Deshalb bleiben diese häufig gekrümmt, was ohne Behandlung weiter fortschreitet. Schmerzen und Funktionseinschränkungen sind die Folge.

Früh reagieren

Bereits im frühen Stadium kann man mit Laser oder Ultraschall dagegen vorgehen. Möglicherweise kann auch eine Operation nötig werden, bei dieser wird das krankhafte Gewebe aus der Hand entfernt.
Die Erkrankung neigt dazu, wieder aufzutreten. Deshalb sollte man frühstmöglich etwas dagegen tun. (red)